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Therapeutische Ernährung und Fasten

oktave
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Re: Therapeutische Ernährung

#8074

Beitragvon oktave » 02.11.2018, 21:21

:)
Als Italienierin würd ich das auch empfehlen... :) :) :)

Floxi
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Re: Therapeutische Ernährung

#8167

Beitragvon Floxi » 10.11.2018, 21:10

Erdnuss Schoko Low Carb:

Es hat ca158kcal und 7,7 gr Zucker pro Portion ( davon ca 3,75 gr Erythrit)

- Lindt Schokolade 85%
- 2EL Erdnussmus ohne Zuckerzusatz
- 60 gr Erdnüsse
- 1EL Butter
- 30gr Erythritpulver

Die Schokolade mit dem Erdnussmus und der Butter im Wasserbad schmelzen, dazu die Erdnüsse ( zuvor hacken) und das Erythrit unterrühren.
Auf einem Backpapier streichen und im Kühlschrank einige Stunden kühlen.

Habe leider gerade kein Foto, da alles weggeputzt wurde ( nicht nur von mir :oops: )
Ende April 2017
5 Tage 2x 250mg Ciprofloxacin

September 2014
Ciprofloxacin 250mg ( Dosierung nicht mehr bekannt)

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Krabiwi
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Re: Therapeutische Ernährung

#8222

Beitragvon Krabiwi » 14.11.2018, 16:13

Jüngstes Ergebnis:

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Jane
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Re: Therapeutische Ernährung

#9188

Beitragvon Jane » 12.01.2019, 21:14

liebe user

ich habe Sorge um meinen energiehaushalt und Gewicht. ich leide gleichzeitig am appetutlosigkeit und schwächegefühö. da bei nir das gaba System sehr betroffen ist ist mein Umsatz wohl sehr hoch durch dem Stress.
Ich esse vorzugsweise Vollkornnudeln und haferflocken mit weizenkleie und Leinsamen und Gemüse und auch nüsse. aber ständig schwächeanfälle und gewichtsverlust und verhungerungsgefühl.
bei der ketogenen Ernährung hätte ich Sorge um noch mehr gewichtsverlust und energieschwund.
ausserdem habe ich einen empfindlichen Magen.
macht es Sinn viel Öl wie z.b. zu sich zu nehmen?
woher bekomme ich die Energie?
ich habe es noch nicht so richtig durchschaut.
wenn man Üntergewicht hat macht es dann trotzdem Sinn??
esst ihr trotzdem Obst?
es ist wohl recht komplex.
Liebe Grüsse
Jane

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Levoflox26
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Re: Therapeutische Ernährung

#9191

Beitragvon Levoflox26 » 13.01.2019, 10:23

Hallo und willkommen, Jane.
Wie groß bist du denn und was wiegst du jetzt, also bist du noch im "Normbereich" oder schon untergewichtig? Und wieviel hast du denn seit Flox (wann war das und durch welches FC?) abgenommen?
Generell liefert Fett mehr Kalorien als Kohlenhydrate 9/4. Du kannst also mit guten Fetten sogar besser gegen den Gewichtsverlust ankämpfen. Z.B. in dem du Gemüsegerichten 1-2 Eßl. Öl hinzu fügst. Auch Quark kann man mit einem Löffel Leinöl geschmeidiger machen, eine Portion Beeren dazu und du hast einen sättigenden Obstquark. Magst du Eier und Fleisch? Auch das kannst du essen. Es gibt Listen von Lebensmitteln mit niedrigem glykämischen Index, an diesen kannst du dich ganz gut orientieren.
Das hilft natürlich alles nicht gegen Appetitlosigkeit. Und ich weiß auch nicht, was du verträgst, wenn dein Magen empfindlich ist. Das musst du ausprobieren. Wenn dein Magen es verträgt, nimm ein Multivitaminpräparat (z.B. Mulgatol) dazu, damit dein Körper ausreichend mit evtl. fehlenden Nährstoffen versorgt wird.

Wenn du magst, schreib doch mal deine Geschichte, dann kann man dir evtl. noch weitere Tipps geben.

lg uschi

Wenn du heute schon aufgibst, wirst du nie wissen ob du es morgen geschafft hättest.

gefloxt 10/2016 = 10 x 500mg Levo und 9/2017 = 5 x 250mg Levo
davor einige Male ohne Symptome Levo und mind. 1x Cipro

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Schorsch
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Re: Therapeutische Ernährung

#9297

Beitragvon Schorsch » 17.01.2019, 21:52

Hallo,

schaut euch heute am 17.01.19 den 3sat Themenabend zum Fasten / ketogene Ernährung an. Auch Scobel greift danach das Thema auf. Zur Not Mediatheke.

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=65093

Wir „Hardcore“-Floxis wissen das längst und machen es hoffentlich auch konsequent. Dennoch ist es mal eine sehr gute Zusammenfassung uns bekannter Aspekte. Ich hab am 7.02 meine Reha in Überlingen auch da möchte ich wieder ein therapeutisches Fasten mit nachträglicher Low-Carb Ernährung umsetzen, um so die Ketose zu ziehen. Das hilft deutlich weiter, leider aber auch nur begrenzt zumindest bei meinem Flox (insbesondere die A-Sehnen), dennoch lohnt es hier stetig weiterzumachen. Die Fakten sind klar es liegt an uns es zu leben und weiter zu hoffen.

Gruß Schorsch
Levofloxacin zwei Tage je 500 mg Kapsel im Juli 2015

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Re: Therapeutische Ernährung

#9327

Beitragvon Krabiwi » 19.01.2019, 16:01

Danke für den Hinweis Schorsch,

für uns nichts Neues aber für den Laien sicherlich eine sehr gute Einführung. Die Folge in ganzer Länge:

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=78217


MfG
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Re: Therapeutische Ernährung

#9688

Beitragvon Krabiwi » 01.02.2019, 17:56

Ein paar Studien im Zusammenhang von ketogener Ernährung und mitochondrialer Funktion:

"Ketogenic diets, mitochondria, and neurological diseases"
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4617125/

"A ketogenic diet increases brown adipose tissue mitochondrial proteins and UCP1 levels in mice."
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23233333

"Ketone-Based Metabolic Therapy: Is Increased NAD+ a Primary Mechanism?"
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/m/pubmed/29184484/

"Ketone esters increase brown fat in mice and overcome insulin resistance in other tissues in the rat"
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3821009/


"Ketogenic diets as an adjuvant cancer therapy: History and potential mechanism"
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4215472/


"A Ketogenic Diet Improves Mitochondrial Biogenesis and Bioenergetics via the PGC1α-SIRT3-UCP2 Axis."
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30027365


"Nutritional Ketosis and Mitohormesis: Potential Implications for Mitochondrial Function and Human Health"
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5828461/

"Our (Mother’s) Mitochondria and Our Mind"
"https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5761714/"
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freddy8304

Re: Therapeutische Ernährung

#9768

Beitragvon freddy8304 » 04.02.2019, 21:30

habt ihr noch mehr rezepte auf lager?

ich werde morgen in einer woche aus der klinik entlassen und habe das kochen wieder in den eigenen händen und möchte mich gut darauf vorbereiten :)

btw.ich habe gesehen es gibt so ein messgerät um zu schauen ob man in ketose ist, hat das jmd von euch oder wie merkt ihr dass ihr in ketose seid?

lg

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Re: Therapeutische Ernährung

#9771

Beitragvon Levoflox26 » 05.02.2019, 08:11

@Freddy
Du findest viele low carb/ high fat z.B. hier, im lchf Forum. Da viele Forenmitglieder zum Abnehmen dort sind, musst du schauen, was an Kcal bei den einzelnen Rezepten raus kommt und evtl. die Mengen erhöhen.
lg uschi

Wenn du heute schon aufgibst, wirst du nie wissen ob du es morgen geschafft hättest.

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Nanu
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Re: Therapeutische Ernährung

#9925

Beitragvon Nanu » 13.02.2019, 08:04

Hallo
erstmal ein herzliches Dankeschön an die akribisch geleistete Arbeit von Krabiwi zu diesem Thema und natürlich auch an alle anderen. Ich habe ein Paar Fragen, die ich irgendwie nicht richtig beantwortet weiss, vielleicht auch weil ich einfach gar nicht mehr in der Lage bin diese ganzen Informationen aufzunehmen. Heisst das, dass man nicht nur zeitlich begrenzt sondern sein Leben lang nur noch auf Fastenkurs gehen muss, nie mehr Kohlenhydrate und Zucker essen darf? Also nie mehr einfach mit der Familie einen Becher Eis essen und das Leben geniessen? Ich finde es toll, das es Ärzte gibt, die sich mit Mitochondrien befassen, aber ist es wirklich so, dass ich jetzt mein Leben lang so dogmatisch leben muss? Mir selbst fällt die Umstellung wahnsinnig schwer. Ich bin mit dem Essen wegen meiner Magen Darm Gechichte immer noch sehr eingeschränkt. ich habe keinen Appetit mehr und bereits sehr viele Kilos verloren. In meiner Verzweiflung habe ich mir hochkalorische Flüssignahrung zugelegt. Die hat aber auch Kohlehydrate, deshalb habe ich es wieder sein gelassen. Gibt es jemanden, der sich irgendwann wieder normal ernährt? Über Antworten würde ich mich sehr freuen!

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Re: Therapeutische Ernährung

#9939

Beitragvon cf12 » 13.02.2019, 12:18

Hallo Nanu,

die Ernährung hängt auch sehr vom Gesundheitszustand ab. Ich ernähre mich seit ca. 3,5 Jahren mit der sog. LOGI Kost und es funktioniert prima. Bei der LOGI Kost sollten die KH mit hoher glykämischer Last gemieden werden, aber man kann sie gelegentlich in geringen Mengen essen. Bei starken Beschwerden und/oder Unverträglichkeiten sollte man natürlich eine strengere "Diät" einhalten. Gute Besserung! :)

Viele Grüße

cf12

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Re: Therapeutische Ernährung

#9975

Beitragvon Krabiwi » 15.02.2019, 20:27

Als erste Mahlzeit des Tages mache ich mir Nussbrei:

10g Sonnenblumenkerne oder Erdnüsse
20g Mandelsplitter
20g Kokosmehl
20g Chia gemahlen
20g Weizenkleie
10-20g Protein Whey

200 ml Joghurt oder besser Aroy D Kokosmilch. Optional süßen mit Erythrit oder Erdbeermus.
Zuletzt geändert von Krabiwi am 31.05.2019, 11:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Therapeutische Ernährung

#9976

Beitragvon Krabiwi » 15.02.2019, 20:55

Nanu hat geschrieben: Heisst das, dass man nicht nur zeitlich begrenzt sondern sein Leben lang nur noch auf Fastenkurs gehen muss, nie mehr Kohlenhydrate und Zucker essen darf? Also nie mehr einfach mit der Familie einen Becher Eis essen und das Leben geniessen? Ich finde es toll, das es Ärzte gibt, die sich mit Mitochondrien befassen, aber ist es wirklich so, dass ich jetzt mein Leben lang so dogmatisch leben muss? Mir selbst fällt die Umstellung wahnsinnig schwer.


Wie cf12 bereits erwähnte hängt das vom Gesundheitszustand ab. Solange es einem dreckig geht muss man radikal sein und die carbs soweit wie möglich reduzieren und zwar ohne Kompromiss.

Später wenn es einem besser geht kann man auch wieder 50g carbs täglich essen oder einmal die Woche 100g. Man muss halt die Nährwerttabellen studieren und ein Gefühl dafür bekommen. Wichtig ist es im Ketose-Metabolismus zu bleiben. Zwei Kugeln Eis haben rund 30g KH, 100g Brot haben 40g KH. Deswegen ist es sehr sinnvoll sich Nussbrot selbst zu backen.

Sobald man sich nach ein paar Jahren wieder 100% fühlt kann man dann LOGI gehen mit etwa 100g KH täglich um auch gesund zu bleiben. Denn die KH-reiche Ernährung mit 50% KH-Anteil macht die Menschen krank und ist Ursache vieler Zivilisationskrankheiten in der westlichen Überflussgesellschaft. Gerade post Flox ist man anfällig und ich vermute, dass Rückfälle die nach mehreren Jahren auftreten an der KH-reichen Ernährung liegen.

Das Intervallfasten sollte generell ein lebenlang praktiziert werden, zumindest phasenweise über mehrere Monate pro Jahr. Das hat nichts mit Flox zu tun sondern ist generell sinnvoll um schwache Zellen und Mt los zu werden die sich auch ohne Flox mit der Zeit anhäufen.

Nanu hat geschrieben:Ich bin mit dem Essen wegen meiner Magen Darm Gechichte immer noch sehr eingeschränkt. ich habe keinen Appetit mehr und bereits sehr viele Kilos verloren. In meiner Verzweiflung habe ich mir hochkalorische Flüssignahrung zugelegt. Die hat aber auch Kohlehydrate, deshalb habe ich es wieder sein gelassen. Gibt es jemanden, der sich irgendwann wieder normal ernährt? Über Antworten würde ich mich sehr freuen!


Nur nicht gegen den Gewichtsverlust ankämpfen! Der ist nur ein Symptom und Teil der Genesung, außerdem handelt es sich Großteils um Muskulaturverlust durch das Zellsterben, Muskulatur kann man sich nicht anfuttern. Ich hatte zu Beginn die ersten Monate auch Appetitlosigkeit, hatte zwei Woche fast gar nicht gegessen und ich bin mir sicher der Körper fährt das absichtlich runter um die Energiezufuhr zu minimieren, denn die ganze Energie aus der Nahrung landet in den Mt und je mehr Energie in diese reingedrückt wird desto mehr ROS und umso Schäden entstehen, gerade zu Beginn. Also hier auf den Körper hören und nur bei Hunger essen.

Habe mir z.B. heute Kartoffelauflauf gemacht, 100g haben 20g KH, hab 200g gegessen mit Schinken und Käse überbacken. Damit kam ich heute auf etwa 60g KH insgesamt. Hätte ich vor 6 Monaten nicht gemacht, aber mir geht es mittlerweile wieder ganz ok.

Gewicht hat sich eingependelt und ich bin sehr zufrieden mit meinen 65kg. Mit Keto und Fasten kann man keine Fettzunahme erwarten, aber will ich auch gar nicht, ich werde zu gegebener Zeit wieder mit Krafttraining beginnen um auf 70 kg mittels Muskelzuwachs zu kommen.

MfG
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Re: Therapeutische Ernährung

#9977

Beitragvon Nanu » 15.02.2019, 21:09

Hallo Krabiwi
Danke für die ausführliche Antwort. Dann ist das also bei allen so mit dem Gewichtsverlust. Ok, ich werde weiter versuchen mich an dem GI oder besser GL zu orientieren, der zu Beginn nicht mehr als 10 sein soll. Später auch 20. Ist das auch abhängig von der Menge? Also z b 2 Esslöffel Haferflocken entsprechen dann weniger GL? Die 16 8 Diät halte ich nicht täglich durch, da ich mich nicht immer dem sozialen Leben entziehen kann, ausser ich lieg mal wieder flach :mad: Es ist ein langer Weg und ich bin jetzt schon oft mit meiner Geduld am Ende :|
Viele Grüsse
Nanu

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Re: Therapeutische Ernährung

#9978

Beitragvon Nanu » 15.02.2019, 21:27

Hallo Krabiwi
Danke für die ausführliche Antwort. Dann ist das also bei allen so mit dem Gewichtsverlust. Ok, ich werde weiter versuchen mich an dem GI oder besser GL zu orientieren, der zu Beginn nicht mehr als 10 sein soll. Später auch 20. Ist das auch abhängig von der Menge? Also z b 2 Esslöffel Haferflocken entsprechen dann weniger GL? Die 16 8 Diät halte ich nicht täglich durch, da ich mich nicht immer dem sozialen Leben entziehen kann, ausser ich lieg mal wieder flach :mad: Es ist ein langer Weg und ich bin jetzt schon oft mit meiner Geduld am Ende :|

Was mich auch immer durcheinander bringtist ,dass die eine Liste Lebensmittel als nicht lowcab auf der roten Liste hat, andere wiederrum empfehlen dann diese Lebensmittel...z.B. Quinoa und Haferflocken. Macht es nicht gerade leicht.
Viele Grüsse
Nanu

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Re: Therapeutische Ernährung

#9982

Beitragvon Krabiwi » 15.02.2019, 22:53

Ganz einfach, schau auf die Nährwerttabelle des Nahrungsmittels, diese ist auf der Packung aufgedruck. Alles was mehr als 10g KH auf 100g hat, sollte in der akuten Phase gemieden werden.

100g Hafer haben bereits 60g KH, Quinoa auch. Mit Obst muss man aufpassen, Fruchtsäfte sind auch ungeeignet.

Kann man später natürlich alles essen aber man muss eben die Menge anpassen, so dass man die Grenze von 50g KH täglich nicht überschreitet. Außerdem ist es sinnvoll sich Teststreifen für die Ketose zu besorgen um zu kontrollieren ob man auch wirklich in dem Keto-Stoffwechsel ist.

Die Umstellungsphase kann ein paar Wochen hart sein bis die Leber ausreichend Ketonkörper produziert, da es im Gegensatz zum Glucose-Stoffwechsel ein ganz anderer Metabolismus ist, ein Unterschied wie Tag und Nacht was dann in den Körperzellen abläuft:

2211fig4.jpg


Sobald man da drin ist, fällt auch das Fasten einfacher.

Die Intervalle des Fastens kann man verschieben, wenn ich z.B. Abends vor hab mit jemandem Essen zu gehen, dann plane ich das Intervallfenster entsprechend, an Tagen mit einer Feier kann man es auch mal ganz sein lassen, wenn man 4-5 Tage im Monat nicht intervallfastet ist das nicht kriegsentscheidend. Aber man sollte es insgesamt zur Gewohnheit werden lassen.

MfG
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freddy8304

Re: Therapeutische Ernährung

#9991

Beitragvon freddy8304 » 16.02.2019, 18:00

alternativ zum zuchhini rezept von krabiwi, kann man übrigens auch die zuchhini etwas aushölen und das fleisch einfüllen, geht auch mit tomaten, sehr lecker

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Re: Therapeutische Ernährung

#10337

Beitragvon Krabiwi » 03.03.2019, 04:14

380 Tagen durchgefastet, nur mit Nahrungsergänzung um Vitamine abzudecken, 206 kg auf 81 kg abgenommen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2495396/
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Re: Therapeutische Ernährung

#10565

Beitragvon Zipp » 15.03.2019, 11:39

Hallo,

ich esse schon seit Beginn Low Carb und in letzter Zeit richtig Ketogen. Ich prüfe täglich mit Keto-Stix ob ich in der Ketose bin. Mir ist dabei aufgefallen, dass sich gerade morgens der Indikator nur leicht oder gar nicht verfärbt. So als sei ich nicht mehr in der Ketose. Das ist seit dem Intervallfasten besonders auffällig.

Ich habe dafür keine richtige Erklärung, denn tagsüber verfärbt sich der Indikator meist stark. Und ich esse an einem Tag meistens das gleiche Gericht und achte darauf unter 50g KH zu bleiben.

Hat jemand eine Idee, wieso es morgens dazu kommt?

Grüße
Zipp

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Re: Therapeutische Ernährung

#10798

Beitragvon Krabiwi » 28.03.2019, 12:08

Da es thematisch hier besser aufgehoben ist:


Hallo Schorsch,

Danke für die Info und die Screenshots, damit habe ich gerechnet, denn es ist das Hauptargument gegen die ketogene Ernährung, dass diese nährstoffarm und einseitig sei. Hier ist der Arzt (dem ich bis auf diesen Punkt überwiegend zustimme, er war auch in der 3sat Doku wenn ich mich richtig erinnere) jedoch einem gängigen Mythos aufgesessen, wie das folgende Ernährungsbeispiel belegt. 70% Fettanteil und selbst die Vitamine sind zu 100% gedeckt (Biotinbedarf wird von der DGE mit 55 µg angesetzt ist also ebenfalls gut):

xnmpyyw.jpg


Nährwertrechner.de _ Meine Berechnung2.pdf
(550.72 KiB) 795-mal heruntergeladen
Nährwertrechner.de _ Meine Berechnung2.pdf
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Ballaststoffe werden zwar als KH gezählt, werden aber nicht in Glucose umgewandelt, im Gegenteil, die Ballaststoffe werden von den Bifidobakterien teilweise zu kurzkettigen Fettsäuren abgebaut.

Ballastoffe kann man bei der ketogenen Ernährung daher so viele essen wie man will, bin selbst bei etwa 30-40g täglich über die ganzen Nüsse und Samen und saniere mir damit quasi stetig den Darm, der mittlerweile vom Stuhl sogar besser als pre-flox ist.

Wenn ich die Ballaststoffen dazu zähle, käme ich auf bis zu 90g KH täglich. Aber wie gesagt, da diese nicht in Glucose umgewandelt werden wie alle anderen KH haben diese eine Sonderstellung und müssen getrennt von den Glucose-KH geführt werden.

Glucosereduzierte und somit antioxidative Ernährung wäre eine andere Bezeichnung.

Der Arzt weißt auch daraufhin, dass ketogene Ernährung, wie das Fasten, die Autophagie und Biogenese der Mt fördert, da das Argument der Mangelernährung unhaltbar ist, sehe ich diese Therapieoption der dauerhaften Ketose nicht zuletzt wegen meinem bisherigen Genesungsverlauf äußerst positiv.

MfG
Zuletzt geändert von Krabiwi am 28.03.2019, 13:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Therapeutische Ernährung

#10799

Beitragvon Krabiwi » 28.03.2019, 12:10

Zipp hat geschrieben:Hallo,

ich esse schon seit Beginn Low Carb und in letzter Zeit richtig Ketogen. Ich prüfe täglich mit Keto-Stix ob ich in der Ketose bin. Mir ist dabei aufgefallen, dass sich gerade morgens der Indikator nur leicht oder gar nicht verfärbt. So als sei ich nicht mehr in der Ketose. Das ist seit dem Intervallfasten besonders auffällig.

Ich habe dafür keine richtige Erklärung, denn tagsüber verfärbt sich der Indikator meist stark. Und ich esse an einem Tag meistens das gleiche Gericht und achte darauf unter 50g KH zu bleiben.

Hat jemand eine Idee, wieso es morgens dazu kommt?

Grüße
Zipp


Über Nacht benötig der Körper mehr Ketone und somit werden auch weniger über den Urin ausgeschieden. Tagsüber bei den Mahlzeiten dagegen ist auch immer etwas Glucose dabei, sprich Ketone werden etwas weniger benötig und ausgeschieden.

Bei Urintests kommt es auch immer auf die Harndichte an, besser ist ein Atemtestgerät und am Besten ein Bluttestgerät.
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Re: Therapeutische Ernährung und Fasten

#11713

Beitragvon Krabiwi » 08.05.2019, 02:10

Kleiner Zusatz zu Fasten und Ketose, mittels Atemtestgerät teste ich regelmäßig die Ketose, selbst mit 2 Stück Kuchen bin ich am nächsten Morgen noch in der Ketose.

Glucose wird schnell energetisch verwertet. Das Gehirn benötigt 400 kcal täglich, das entspricht 100g Glucose. Wird dieser Wert nicht erreicht, werden in der Leber Ketonkörper aus Fettsäuren produziert. Nur Ketonkörper und Glucose kann die Blut-Hirnschranke überwinden, Fettsäuren dagegen nicht.

Wenn man nun z.B. bei einer Mahlzeit 50g Kohlehydrate (Glucose) aufnimmt wird für die nächsten Stunden diese Glucose verbrannt und die Produktion von Ketonkörper gestoppt, selbst bei 100-150g KH geht der Körper über Nacht wieder in die Ketose sobald ihm die Glucose ausgeht.

Bei 2000 kcal Tagesgrundumsatz sind das rund 80 kcal pro Stunde Mindestbedarf. Daraus folgt 20g Glucose können den Körper eine Stunde mit Energie versorgen.

Ein neuer Aspekt bzgl. Fasten: Bekannt ist bereits, dass Nahrungskarenzen ab 14-16 Stunden die Autophagie aktivieren. Offensichtlich kurbelt Fasten auch die Produktion von Stammzellenan um die Reparatur zu unterstützen. Aber erst ab 24 Stunden Fastenzeit, somit ist das Intervallfasten für die Stammzellenaktivierung ungeeignet.

Es ist daher therapeutisch sinnvoll regelmäßig zusätzlich zum Intervallfasten auch vollständige Fastentage einzulegen. Ich mache gute Erfahrung mit 18 Uhr letzte Mahlzeit, den Tag darauf vollfasten und den Tag darauf ab 10 Uhr erst wieder essen, das entspricht einer Fastenzeit von über 40 Stunden und man bekommt auch den Effekt der Stammzellenproliferation. Ich halte ein 18/6 in Verbindung mit 6/1 therapeutisch für die beste Option.

Stammzellen sind ein wichtiger Genesungsfaktor, da diese quasi als Ersatzzellen für alle möglichen Organe fungieren. Es gibt auch eine Stammzellentherapie wo man Stammzellen infundiert bekommt, diese Therapien sind mit über 10.000 EUR Kosten sehr teuer. Werden aber teilweise nach Chemotherapieren von den Krankenkassen getragen. Da es bei Chemotherapieren zu einem massenhaften Zellsterben kommt, ähnlich wie bei FC-Toxizität, daher wird z.B. Ciprofloxacin auch als Chemotherapeutikum empfohlen. Hier könnte man, wenn es mal soweit ist, möglicherweise Krankenkassen in die Pflicht nehmen.

Aber bis es eventuell mal soweit ist, ist auch hier regelmäßiges Fasten die beste Option.

Defekte des Immunsystems stehen im Mittelpunkt des Alterns und einer Reihe von Krankheiten. Hier zeigen wir, dass langes Fasten den zirkulierenden IGF-1-Spiegel und die PKA-Aktivität in verschiedenen Zellpopulationen reduziert, was zu Veränderungen der Signaltransduktion in hämatopoetischen Langzeitstammzellen (LT-HSC) und Nischenzellen führt, die Stressresistenz, Selbsterneuerung und Abstammung fördern ausgeglichene Regeneration. Mehrere Zyklen des Fastens minderten die durch Chemotherapie verursachte Immunsuppression und Mortalität und die altersabhängige Myeloid-Tendenz bei Mäusen in Übereinstimmung mit vorläufigen Daten zum Schutz von Lymphozyten vor Chemotoxizität bei Patienten, die unter Nüchternheit standen. Die pro-regenerativen Wirkungen des Fastens auf Stammzellen wurden durch Mängel an entweder IGF-1 oder PKA rekapituliert und durch exogenen IGF-1 abgestumpft. Diese Ergebnisse verknüpfen die durch das Fasten verursachten reduzierten IGF-1-Spiegel mit der PKA-Signalgebung und legen ihre entscheidende Rolle bei der Regulierung des Schutzes der hämatopoetischen Stammzellen, der Selbsterneuerung und der Regeneration fest.


"Prolonged Fasting reduces IGF-1/PKA to promote hematopoietic stem cell-based regeneration and reverse immunosuppression"
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4102383/

"A Periodic Diet that Mimics Fasting Promotes MultiSystem Regeneration, Enhanced Cognitive
Performance, and Healthspan"
https://www.cell.com/cell-metabolism/pd ... 50-4131(15)00224-7


https://www.youtube.com/watch?v=aadYEhTpeIk

https://www.youtube.com/watch?v=P3zJoZnqgOI
Übersicht: viewtopic.php?f=35&t=749

„Was bringt den Doktor um sein Brot? (a) die Gesundheit und (b) der Tod. Drum hält der Arzt, auf dass er lebe, uns zwischen beidem in der Schwebe.“ (Eugen Roth)

Karlken
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Re: Therapeutische Ernährung und Fasten

#11716

Beitragvon Karlken » 08.05.2019, 09:08

Hallo Krabiwi

Sehr interessant was du da schreibst.
Mich würde interessieren wie so ein 40stündiger "Fastentag" bei dir aussieht.
Was nimmst du zu dir?

m.f.G.
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Re: Therapeutische Ernährung und Fasten

#11727

Beitragvon Krabiwi » 08.05.2019, 18:59

Hallo Karlken,

lediglich Wasser mit Magnesiumcitrat und den Vitaminkomplex.

MfG
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Re: Therapeutische Ernährung und Fasten

#11731

Beitragvon Karlken » 08.05.2019, 20:32

Hallo Krabiwi

Danke.
Werde ich nächste Woche Mittwoch mal antesten.

Gruß
Karlken
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Re: Therapeutische Ernährung und Fasten

#11765

Beitragvon Kisser » 10.05.2019, 19:58

Hallo Krabiwi,

wenn ich solche Fastentage eingelegt habe, hatte ich bei der ersten Nahrungsaufnahme nach dem Fastentag gleich Durchfall.
Was verträgst oder ißt Du, wenn Du dann am nächsten Morgen wieder etwas zu Dir nimmst?

LG
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Ölsaaten, Hülsenfrüchte und Getreide einweichen?

#11875

Beitragvon Idgie » 18.05.2019, 09:36

Diesen interessanten Artikel habe ich gefunden:

http://rohkostlady.de/warum-nuesse-same ... inweichen/

Klingt irgendwie logisch.......

LG Idgie
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Re: Therapeutische Ernährung und Fasten

#11885

Beitragvon Krabiwi » 18.05.2019, 17:00

Quellen gibt sie leider keine an, bezieht sich aber wahrscheinlich auf dieses Paper:

https://wiebaktmee.nl/cms/pdf/Schlemmer ... humans.pdf

Nüsse und Samen enthalten im Schnitt nur etwa 1-2% dieser Phytinsäure und diese bindet überwiegend Phosphor, der Effekt dürfte sich daher in Grenzen halten, vermutlich im Bereich 10-20% höhere Bioverfügbarkeit der Nährstoffe bei Einweichung.

Auf der anderen Seiten wurden bei Phytinsäure antioxidative und somit krebspräventive Wirkungen beobachtet.

Mal abgesehen von Geschmack und Konsistenz, da muss jeder für sich selbst entscheiden ob er seine Erdnüsse vor Verzehr erst 7 Stunden in Wasser einweichen will.
Übersicht: viewtopic.php?f=35&t=749

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Re: Therapeutische Ernährung und Fasten

#11895

Beitragvon Forscher » 19.05.2019, 11:04

Ich weiche ein wo es geht und habe dadurch etwas weniger Verdauungsbeschwerden. Bei Walnüssen verbessert das Einweichen auf jeden Fall den Geschmack finde ich.

Unabhängig von der Phytinsäure macht Einweichen die meisten Lebensmittel weicher, und damit können Sie besser und leichter verdaut werden denke ich. Für gereizte Darmschleimhäute sind weichere Lebensmittel auf jeden Fall verträglicher.

Gruß,
Forscher
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Re: Therapeutische Ernährung und Fasten

#11908

Beitragvon Schaf » 19.05.2019, 18:04

Das Einweichen geht in die Richtung, Lektine zu eliminieren und so das Essen bekömmlicher zu machen.
Hier eine interessante Lektüre zu dem Thema:
https://www.immuntherapie.at/boeses-gemuese_lektine/

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Re: Therapeutische Ernährung und Fasten

#11937

Beitragvon carisi » 21.05.2019, 03:59

Als Gegengewicht zum Eingangspost "Die Glukose-Oxidation erzeugt freie Radikale, was bei der Fettsäure-Oxidation nicht der Fall ist.":

1. How to deal with oxygen radicals stemming from mitochondrial fatty acid oxidation

Oxygen radical formation in mitochondria is an incompletely understood attribute of eukaryotic cells. Recently, a kinetic model was proposed, in which the ratio between electrons entering the respiratory chain via FADH2 or NADH determines radical formation. During glucose breakdown, the ratio is low; during fatty acid breakdown, the ratio is high (the ratio increasing—asymptotically—with fatty acid length to 0.5, when compared with 0.2 for glucose). Thus, fatty acid oxidation would generate higher levels of radical formation.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4032520/


2. Oxidation of Fatty Acids Is the Source of Increased Mitochondrial Reactive Oxygen Species Production in Kidney Cortical Tubules in Early Diabetes

Mitochondrial fatty acid oxidation is the source of the increased net ROS production, and the site of electron leakage is located proximal to coenzyme Q at the electron transfer flavoprotein that shuttles electrons from acyl-CoA dehydrogenases to coenzyme Q.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22586586


3. Mitochondrial respiration and ROS emission during β-oxidation in the heart: An experimental-computational study

Model and experimental results show that, below a concentration threshold, lipids fueling proceeds without disrupting mitochondrial function; above threshold, lipids uncouple mitochondrial respiration triggering excess emission of oxidants while impairing antioxidant systems and the mitochondrial energy supply-demand response. These contributions are of direct use for interpreting and predicting functional impairments in metabolic disorders associated with increased circulating levels of lipids and metabolic alterations in their utilization, storage and intracellular signaling.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5482492/


4. Interplay between oxidant species and energy metabolism

Reactive oxygen species formation due to fatty acid oxidation might be involved in the pathogenesis of nonalcoholic fatty liver disease (NAFLD), the most common liver disorder worldwide.

https://www.sciencedirect.com/science/a ... 1715300112


Bei der ß-Oxidation kommt es also aufgrund der Verschiebung der FADH/NADH-Ratio (weil bei der ß-Oxidation u. a. mehr FADH entstehen) zu einer stärkeren ROS-Bildung im Mitochondrium.

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Re: Therapeutische Ernährung und Fasten

#11946

Beitragvon Krabiwi » 21.05.2019, 13:02

carisi hat geschrieben:Als Gegengewicht zum Eingangspost "Die Glukose-Oxidation erzeugt freie Radikale, was bei der Fettsäure-Oxidation nicht der Fall ist.":


Diese Behauptung ist falsch, lies bitte den Eingangspost gründlich und richtig, nirgends wird behauptet Fettsäuren würden keine ROS erzeugen, denn bei ATP-Produktion entsteht immer ROS als Nebenprodukt.

Bei Fettsäure jedoch in vivo weniger als bei Glucose, eben weil (langkettige) Fettsäure erst das Transportprotein Carnitin benötigt um überhaupt in die Mt zu gelangen sowie anschließend die Beta-Oxidation durchlaufen muss bevor sie im Krebszyklus metabolisiert werden kann, Glucose benötigt diese Zwischenschritte nicht, drängt sich somit in den Krebszyklus und ist somit weit schneller in der OXPHOS, generiert schneller ATP aber dafür auch schneller ROS. Das ist übrigens der biochemische Grund warum ein hoher Konsum von leeren Kohlenhydraten mit hohem Glyx die Gesundheit schädigen.

In der folgenden Studie wurde beide Ernährungsformen direkt in vivo (also am Menschen, nicht in vitro bzw. Tiermodell) verglichen:

"Plasma total antioxidative status and muscle Cu/Zn-superoxide dismutase were decreased after high-carbohydrate meal only (P < 0 . 0 5). We conclude that a high-carbohydrate meal may evoke a greater postprandial oxidative stress response"
"Wir schließen daraus, dass eine kohlenhydratreiche Mahlzeit eine stärkere postprandiale Reaktion auf oxidativen Stress hervorrufen kann"

"Inflammatory and Oxidative Stress Responses to High-Carbohydrate and High-Fat Meals in Healthy Humans"
https://www.hindawi.com/journals/jnme/2012/238056/

Anm.: Der antioxidative Status der SOD1 (Cu/Zn) war nach Mahlzeiten mit hohem Kohlenhydratgehalt reduziert, nicht jedoch nach Mahlzeiten mit hohem Fettgehalt. Das bedeutet, dass bei Energie über Fettsäuren die manganhaltige SOD2 (u. auch SOO) im inneren der Mt bereits alle ROS abfangen kann so dass die intrazelluäre SOD1 gar nicht erst beansprucht wird.

Ich werde mir die verlinkten Studien bei Gelegenheit noch im Detail anschauen. Die Studien beziehen sich offensichtlich nicht auf ketogene Ernährung sondern auf Fettsäure-Metabolismus zusammen mit Glucose-Metabolismus wie er bei der normalen, kohlehydratreichen Ernährung in Wechselwirkung vorkommt. Wenn beide Energiepfade zur Energiegewinnung beansprucht werden, entsteht logischerweise auch mehr ROS.

Optimal sind daher Studien die den Fastenstoffwechsel, also die Ketose mit reinem Fettsäuren-Metabolismus und ohne Glykolyse, betrachten.

Z.B.:

" Zusammenfassend weisen unsere Ergebnisse darauf hin, dass Fasten eine robuste ernährungsbedingte Maßnahme zur Begrenzung von oxidativem Stress und mitochondrialer Dysfunktion ist"
"Fasting reduces oxidative stress, mitochondrial dysfunction and fibrosis induced by renal ischemia-reperfusion injury"
https://www.sciencedirect.com/science/a ... 4918324389

"Ketogene Ernährung verringert oxidativen Stress und verbessert die Aktivität des mitochondrialen Atmungskomplexes"
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5012517/

MfG
Übersicht: viewtopic.php?f=35&t=749

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Re: Therapeutische Ernährung und Fasten

#11960

Beitragvon Krabiwi » 21.05.2019, 19:12

Neue Studie bzgl. ketogener Ernährung von 2018, weiter oben bereits gelistet. Anbei lediglich die Schlussfolgerung:

"Ernährungsketose und Mitohormese: Mögliche Auswirkungen auf die Mitochondrienfunktion und die menschliche Gesundheit"

"Die klinische Relevanz der Ernährungsketose für die Mitochondrienfunktion wird ferner durch die Förderung ketogener Diäten zur Behandlung von Mitochondrienerkrankungen belegt [19, 20, 26, 30, 247, 403]. Prominentestes Beispiel ist die Untersuchung mitochondrialer Anpassungen als Mechanismus für den bekannten Anti-Epilepsie-Effekt ketogener Diäten [19, 29, 33, 162, 247, 403–405]. Wie bereits erwähnt, können die dramatische Verschiebung des Energiestoffwechsels und die anschließende Zunahme der durch eine ketogene Diät induzierten Ketone im Blutkreislauf die Mitochondrienfunktion und die endogene Abwehr von Antioxidantien verbessern. Der Hauptmechanismus für diese Anpassungen scheint die erhöhte Nachfrage nach Fettoxidation zu sein, die sich aus einer Kohlenhydratrestriktion ergibt. Ketone selbst haben jedoch wichtige Stoffwechsel- und Signaleffekte, die die Mitochondrienfunktion und die endogene antioxidative Abwehr verbessern, was bedeutet, dass eine gut formulierte ketogene Diät einen größeren Nutzen haben sollte als eine nicht ketogene kohlenhydratarme Diät. Unabhängig von den Mechanismen implizieren die potenziellen Ergebnisse einen Schutz vor chronischen Krankheiten durch eine verbesserte Mitochondrienfunktion und damit ein geringeres Potenzial für oxidativen Stress und eine nachfolgende Pathologie. Es sind jedoch weitere Forschungen erforderlich, um besser zu verstehen, wie die Ketose die Mitochondrienfunktion in verschiedenen Geweben beeinflusst und wie diese Einflüsse sich auf Krankheiten des Menschen auswirken. Zukünftige Forschungen sollten sich auch darauf konzentrieren, die Auswirkungen der Kohlenhydratrestriktion von den direkten Auswirkungen von Ketonen zu unterscheiden."

5 Ketone als Antioxidantien und Signalmoleküle

Obwohl Ketone die Mitohormese möglicherweise nicht direkt induzieren, beeinflussen sie die antioxidative Abwehr (Abbildung 1). Darüber hinaus ist der Ketonstoffwechsel für die Anpassung der Mitochondrien von großer Bedeutung, da sich die zur Unterstützung der Ernährungsketose erforderlichen ketogenen und ketolytischen Enzyme in den Mitochondrien befinden.

JNME2018-5157645.001.jpg


β-Hydroxybutyrat und in einigen Fällen Acetoacetat tragen zum Schutz vor oxidativem Stress bei, indem sie die Produktion mitochondrialer reaktiver Sauerstoffspezies (mtROS) verringern, die Expression oder den Proteingehalt von antioxidativen Enzymen durch Histondeacetylase (HDAC) -Hemmung erhöhen und direkt abfangen Hydroxylradikal (• OH).Die Hochregulierung antioxidativer Enzyme durch HDAC-Hemmung umfasst Mangansuperoxiddismutase (SOD2), Katalase und Metallothionein II und wird wahrscheinlich durch den Transkriptionsfaktor Forkhead Box O 3a (FOXO3a) vermittelt.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5828461/


Wurde bereits öfters erwähnt:

"Ernährungsketose und Mitohormese: Mögliche Auswirkungen auf die Mitochondrienfunktion und die menschliche Gesundheit"

"Die ketogene Diät (KD) ist eine Breitbandtherapie für verschiedene Formen der Epilepsie bei Kindern und Erwachsenen. Die Nützlichkeit der KD und Variationen dieser Diät zur Behandlung einer Vielzahl von neurodegenerativen Erkrankungen lassen auf gemeinsame zentrale Mechanismen schließen, die Ungleichgewichte im Energiestoffwechsel wiederherstellen (Abb. 4). Die zahlreichen Mechanismen, von denen bekannt ist, dass sie die Wirkungen der KD teilweise vermitteln (wie Erhöhung der FAO, Verringerung der Glykolyse, Verstärkung der zellulären Reaktionen auf oxidativen Stress usw.), lassen darauf schließen, dass die Manipulation dieser spezifischen Pfade ein attraktives Paradigma für experimentelle Therapien darstellen kann. Insbesondere bioenergetische Substrate und Enzyme können wünschenswerte Wirkstofftargets für die Behandlung vieler neurologischer Erkrankungen sein. Zusätzlich können die Signalwege, die sich entwickelt haben, um den zellulären Energiezustand zu erfassen und Widerstand gegen metabolischen Stress zu bieten, das beste Mittel sein, um die KD nachzuahmen. Zukünftige Forschungen in diesem aufstrebenden Gebiet könnten zur Aufklärung weiterer neuartiger Mechanismen führen, die die pleiotropen neuroprotektiven Wirkungen der KD vermitteln."

(↓Glykolyse) (↑Fettsäure Oxidation) (↓ROS)
2211fig4.jpg

Mechanismen für die neuroprotektiven Wirkungen der KD und ihrer Varianten. Die diätetischen Eingriffe sind in orange dargestellt; Die Stoffwechseleffekte der Diäten sind blau dargestellt. Die Energieerfassungspfade, die die Auswirkungen der Ernährungsumstellung vermitteln können, sind rot dargestellt. Die zellulären Wirkungen, die sich aus den Diäten und / oder den Energieerfassungswegen ergeben, sind grün dargestellt. Die breiten schützenden Wirkungen der Diäten und die resultierenden zellulären Wirkungen sind in Cyan gezeigt. Durchgezogene schwarze Linien kennzeichnen in der Literatur nachgewiesene Verknüpfungen. Gestrichelte schwarze Linien stellen mögliche, aber noch unbewiesene Verknüpfungen dar. Weitere Details finden Sie im Text.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4617125/

Letztere Studie bezieht sich zwar auf Neuronen aber Mt sind Mt, Ketonkörper sind Ketonkörper, SOD ist SOD, Krebszyklus ist Krebszyklus, OXPHOS ist OXPHOS, usw. egal in welcher Art von Zelle. Künftige Studien z.B. für Myozyten werden daher zu ähnlichen Ergebnissen kommen.


Die generelle Wirkung und Tendenz ist offensichtlich, es geht lediglich noch darum Details zu klären.
Übersicht: viewtopic.php?f=35&t=749

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Re: Therapeutische Ernährung und Fasten

#11961

Beitragvon Krabiwi » 21.05.2019, 19:31

Hochinteressanter Vortrag von Prof. Dr. med. Michalsen über Fasten, Bewegung, Stress und Ernährung:

https://www.youtube.com/watch?v=cEuRt9wPTfA

Bis auf vegane Ernährung würde ich dem größtenteils zustimmen. Proteine sind chemisch gesehen Proteine, egal ob pflanzlich oder tierisch. Einmal hat er sich versprochen, als er sagte Ketone könnten die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden. Die positive Wirkung der Kälte-Wärme-Therapie also Kneipp und Sauna sind darauf zurückzuführen, dass diese die Biogenese der Mt anregen.

Er ist übrigens Jahrgang 1961 und wird somit bald 60. Wenn er sich die Haare noch färben würde, könnte man ihn locker auf 40 schätzen, er lebt offensichtlich das was er vorträgt.
Übersicht: viewtopic.php?f=35&t=749

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Re: Therapeutische Ernährung und Fasten

#11970

Beitragvon Schorsch » 22.05.2019, 19:52

Hi Krabiwi,

ja Michalsen macht das so, ich habe alle seine Bücher gelesen. Er hat wohl auch viel vom Vater vererbt bekommen und auch irgendwann im Umbruch erst gegen ca. 40 rum angefangen konsequent den Lifestyle umzustellen, zuvor hatte das auch für Ihn kaum Stellenwert. Logo als junger Student / währen Arztausbildung etc... braucht man das nicht und hat sicher andere Faxen im Kopf. Da denkt man noch man ist unkaputtbar. Auch die Eisdusche von Gliedmaßen langsam angefangen mache ich z.B. auch jeden Tag beim Duschprogramm wie er. Kneipp statt Kneipe heißt es unter Flox ! Intervallfasten betreibt er auch täglich unter der Woche.

Kuklinski macht das scheinbar nicht so. Der sieht ziemlich ungesund aus, obwohl er geistig genau weiß wie die Zellen ticken :-)

Gruß Schorsch
Levofloxacin zwei Tage je 500 mg Kapsel im Juli 2015

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Re: Therapeutische Ernährung und Fasten

#11995

Beitragvon Schorsch » 22.05.2019, 20:15

Hi Krabiwi,

ja die Charitee ist in der Fastenforschung aktiv dabei und mit vielen Experten vernetzt. Das ist Michalsen der das im wesentlichen vorantreibt. Es werden auch verschieden Fastenstudien durchgeführt. Valter Longo US Forscher hat ja die Fasten Therapie mit der Chemotherapie untersucht und die Schutzwirkung festgestellt. Er und Michalsen sind eng in Kontakt. Steht alles in den Büchern auch wie sich das ganze empirisch stützt.

Dann werden auch die Bluezones erwähnt (Regionen in den Menschen durchschnittlich am ältesten werden). Das ganz gibt ein Glasklares Bild.

Gruß Schorsch
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Re: Therapeutische Ernährung und Fasten

#11993

Beitragvon Krabiwi » 22.05.2019, 22:28

Hallo Schorsch,

ja nach low carb und Fasten sieht Kuklinskis Figur nicht aus. Er hat das Intervallfasten in den Büchern nicht auf dem Schirm, lediglich das Heilfasten. Auch sein Spätstück ist mit Intervallfasten unvereinbar. Dabei muss man beachten, dass sein Buch vor 2016 geschrieben wurde. Die Erkenntnis, dass die Autophagie bereits ab 16 h Nahrungskarenz beginnt wurde erst mit dem Nobelpreis 2016 allgemeiner bekannt. In diesem Punkt ist Kuklinski zumindest in den Büchern nicht auf dem Stand der Forschung.

Hier gibt es noch zwei interessante Reportagen des BR. Einmal generell zum Fasten und auch mal ein Arzt namens Dr. Markus Bock der seine MS Patienten erfolgreich auf ketogene Ernährung als dauerhafte Therapie setzt sowie eine Reportage speziell über Intervallfasten. Alles nichts Neues und vereinfacht aber schön präsentiert und animiert:


https://youtu.be/t03Z9o4d9hw?t=1569


https://www.youtube.com/watch?v=7DJIy_aYAnc

Die scheinen in der Charite Berlin sehr aktiv bzgl. der Fastenforschung zu sein.

Dr. med. Markus Bock praktiziert auf Privatleistung in Berlin und man kann Termine vereinbaren:

https://drbock-berlin.de/

MfG
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Re: Therapeutische Ernährung und Fasten

#12062

Beitragvon Slomotion14 » 26.05.2019, 07:36

Hallo, ich frage mich immer was mit Milchprodukten ist ? Also Milch wegzulassen ist ja das eine aber was ist mit Quark, Joghurt? Ich weiß einfach nicht wie ich sonst mein Frühstück gestalten soll.

LG

Mitochondrion
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Re: Therapeutische Ernährung und Fasten

#12122

Beitragvon Mitochondrion » 27.05.2019, 12:42

@Krawibi:

Ich nehme gerne morgens 10g Chlorella zu mir, um mich etwas mit Mineralien/Spurenelementen aus natürlicher Quelle zu fluten. Chlorella enthält auf 10g jedoch ca. 1,2g Kohlenhydrate, davon 0,37g Zucker - außerdem 6g Eiweiß.

Würde dies der Autophagie signifikant entgegenwirken, wenn ich diese Menge Chlorella während der Fastenzeit als NEM zu mir nehme? Lieber NUR Vitamine/Anti-Oxidantien + Magnesium? Kannst Du eine bestimmte Elektrolytlösung ohne Brennwert empfehlen?

Silvia
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Re: Therapeutische Ernährung und Fasten

#12125

Beitragvon Silvia » 27.05.2019, 13:58

Puh, hab mich jetzt etwas schlau gelesen was alles KH u Glucose,.... hat, was man nur bei Löw Carb alles darf.... mit Familie u Job nicht leicht umzusetzen, muss ich gestehen! Wir essen eigentlich gesund, Gemüse, Obst, Salate,.... aber da fällt ja auch viel weg :roll:
Frage: wann kann man wieder normal gesund essen, ohne extremer Einschränkung? Geht ihr da nach Gefühl? Wenn ich hier lese, dass dann die Sehnen wieder schmerzen, ist es ein klares Zeichen, aber wie ist es bei anderen Symptomen, wie innere Unruhe, Depressionen, Angstzuständen? Wenn das immer weniger wird, kann man sagen das man nicht mehr so streng sein muss?
Lg Silvia

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Re: Therapeutische Ernährung und Fasten

#12134

Beitragvon cf12 » 27.05.2019, 16:42

Hallo Silvia,

die LOGI Kost ist nicht so streng wie die ketogene Ernährung. Viele KH sollten vermieden werden, aber man kann sie gelegentlich in kleinen Mengen essen. Bei leichten Beschwerden reicht es bereits aus, wenn man die KH soweit reduziert, dass man das Gewicht hält oder ganz leicht abnimmt. Gute Besserung! :)

Viele Grüße und eine schöne Woche

cf12

Silvia
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Re: Therapeutische Ernährung und Fasten

#12152

Beitragvon Silvia » 27.05.2019, 23:16

Hallo cf12!
Danke für deine Rückmeldung, ich werde sie mal reduzieren so weit wie möglich.
Lg

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Re: Therapeutische Ernährung und Fasten

#12277

Beitragvon Krabiwi » 31.05.2019, 11:32

Slomotion14 hat geschrieben:Hallo, ich frage mich immer was mit Milchprodukten ist ? Also Milch wegzulassen ist ja das eine aber was ist mit Quark, Joghurt? Ich weiß einfach nicht wie ich sonst mein Frühstück gestalten soll.

LG


Milch ist schlecht wegen dem Wachstumsenzym mTOR welches die Zellteilung und somit Alterung beschleunigt. Unter Flox ist es zusätzlich äußerst kontraproduktiv wenn sich schwer beschädigte Zellen teilen solange die beschädigte mtDNA überwiegt. Joghurt, Sahne, Quark und Käse sind ok da hier weit weniger mTOR vorhanden ist. Außerdem gibt es noch Kokosmilch, die ist kräftig u. nahrhaft.

Würde dies der Autophagie signifikant entgegenwirken, wenn ich diese Menge Chlorella während der Fastenzeit als NEM zu mir nehme? Lieber NUR Vitamine/Anti-Oxidantien + Magnesium? Kannst Du eine bestimmte Elektrolytlösung ohne Brennwert empfehlen?


Der "Timer" der Autophagie wird wahrscheinlich bei jeder Insulinreaktion zurückgesetzt. Es ist möglich dass man ganz kleine Menge essen kann ohne den "Timer" zurückzusetzen, das ist aber nicht sicher und wahrscheinlich individuell verschieden. Auf der sicheren Seite ist man nur wenn man in der Fastenphase keine Kalorien zu sich nimmt, also auch kein Chlorella.


Frage: wann kann man wieder normal gesund essen, ohne extremer Einschränkung? Geht ihr da nach Gefühl? Wenn ich hier lese, dass dann die Sehnen wieder schmerzen, ist es ein klares Zeichen, aber wie ist es bei anderen Symptomen, wie innere Unruhe, Depressionen, Angstzuständen? Wenn das immer weniger wird, kann man sagen das man nicht mehr so streng sein muss?


Die "normale" von der Schulmedizin propagierte Ernährung mit 50% KH-Anteil ist generell eine ungesunde Ernährung, da diese in der menschlichen Evolution so nicht praktiziert werden konnte, unser Organismus ist daher darauf nicht ausgelegt und führt langfristig zu Krankheiten. Lediglich regelmäßiges Fasten, kann den die oxidativen Zellschäden welche die kohlenhydratreiche Ernährung verursacht entgegenwirken.

Ketose ist ein Metabolismus der therapeutisch genutzt werden kann, da diese eng mit dem Fasten verbunden ist und ähnlich wirkt ohne auf Nahrung verzichten zu müssen.

Mit LOGI kommt man nicht in die therapeutische Ketose.

Sobald es einem besser geht kann man an einzelnen Tagen auch wieder mehr KH essen und sündigen. Bei Gemüse gibt es eigentlich keine Einschränkungen, bei Obst bis auf Bananen und Datteln fast auch nicht, es kommt immer auf die Menge an. Wichtig ist erstmal, dass man leere KH wie Weizenmehl, Stärke und Zuckerzusätze vollständig aus der Ernährung verbannt.

Man kann auch bei Keto Torte, Weiße Schokolade, Kartoffeln und Reis essen, solange man 50g KH täglich nicht überschreitet.
Übersicht: viewtopic.php?f=35&t=749

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Re: Therapeutische Ernährung und Fasten

#12280

Beitragvon Krabiwi » 31.05.2019, 11:39

Die Ketose erhöht die Synthese von GABA.

"Ketosis and Brain Handling of Glutamate, Glutamine and GABA"
"Wir nehmen an, dass ein Mechanismus der antiepileptischen Wirkung der ketogenen Diät darin besteht, den Umgang des Gehirns mit Glutamat zu verändern. Gemäß dieser Formulierung ist der Astrozytenstoffwechsel im ketotischen Gehirn aktiver, was zu einer verstärkten Umwandlung von Glutamat in Glutamin führt. Dies ermöglicht:(a) eine effizientere Entfernung von Glutamat, dem wichtigsten exzitatorischen Neurotransmitter; und (b) effizientere Umwandlung von Glutamin zu GABA, dem hauptsächlichen inhibitorischen Neurotransmitter."
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2722878/

"Ketogenic Diet and Epilepsy: What We Know So Far"
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6361831/


Glucose-Ketones.jpg

https://healthimpactnews.com/2018/high- ... al-health/
Übersicht: viewtopic.php?f=35&t=749

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Cypho
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Re: Therapeutische Ernährung und Fasten

#12288

Beitragvon Cypho » 31.05.2019, 15:01

Hallo Krabiwi,
ist es wirklich sicher, das KH nicht zu der Ernährung unserer Vorfahren gehörten?
In Israel wurde bereits vor 23.000 Jahren damit begonnen Getreide anzubauen. Vorher wurde bereits Wildgetreide konsumiert.
Auch die Dattelpalme wird bereits seit 8.000 Jahren kultiviert.
Im übrigen stand die Wiege der Menschheit in Afrika, wo das ganze Jahr über wilde Obstsorten zur Verfügung stehen. Warum sollte Homo sapiens bei seiner Ernährung auf KH-haltiges Obst und Wurzeln bzw. Wildgetreide verzichten?
Der frühe Mensch war ein Allesfresser. Der Anteil an tierischer und pflanzlicher Nahrung kann heute nicht wirklich festgestellt werden.

Beste Grüße Cypho

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Re: Therapeutische Ernährung und Fasten

#12290

Beitragvon Krabiwi » 31.05.2019, 15:46

Cypho hat geschrieben:Hallo Krabiwi,
ist es wirklich sicher, das KH nicht zu der Ernährung unserer Vorfahren gehörten?


Hallo Cypho,

lies bitte meine Beiträge sorgfältig, nirgends wird behauptet, dass KH NICHT zur Ernährung gehörten. Natürlich gehörten KH zur Ernährung der Vormenschen dazu und zwar in Form von Obst, Gemüse und Nüssen. Aber eben nicht in Höhe von 50% ganzjährig.

Cypho hat geschrieben:In Israel wurde bereits vor 23.000 Jahren damit begonnen Getreide anzubauen. Vorher wurde bereits Wildgetreide konsumiert.
Auch die Dattelpalme wird bereits seit 8.000 Jahren kultiviert.


Selbst 23.000 Jahre sind evolutionär keine Zeit. Wir reden hier von vielen Millionen Jahren ohne Landwirtschaft.

Cypho hat geschrieben:Im übrigen stand die Wiege der Menschheit in Afrika, wo das ganze Jahr über wilde Obstsorten zur Verfügung stehen.


Die Out-of-Africa Theorie ist seit 2017 höchst umstritten, da auf dem Balkan Hominide gefunden wurden die 200.000 Jahre älter sind als die Funde in Afrika.
https://www.welt.de/wissenschaft/articl ... uropa.html

Cypho hat geschrieben:Warum sollte Homo sapiens bei seiner Ernährung auf KH-haltiges Obst und Wurzeln bzw. Wildgetreide verzichten?
Der frühe Mensch war ein Allesfresser. Der Anteil an tierischer und pflanzlicher Nahrung kann heute nicht wirklich festgestellt werden.
Beste Grüße Cypho


Mach doch mal eine Rechnung über den Nährwertrechner wie ein Steinzeit-Mensch ohne Landwirtschaft auf 50% KH-Anteil kommen sollte. Erst für den Sommer und dann für den Winter.

Im Sommer kriegt man es womöglich noch mit Mühe über Obst und Wildgetreide hin. Aber selbst da wird es schwierig, da Obst zu 80-90% aus Wasser besteht und somit im Gegensatz zu Samen kaum Kalorien zusammenkommen.

Im Winter gab es logischerweise ausschließlich Fleisch und Samen/Nüsse, wie willst du da auf 50% KH kommen?

Wenn KH immer im Überfluss vorhanden waren, warum gibt es dann den äußerst effizienten Fettstoffwechsel und Ketonkörper? Eben.

MfG
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Re: Therapeutische Ernährung und Fasten

#12316

Beitragvon cf12 » 31.05.2019, 21:52

Hallo Cypho,

hier kann ich Krabiwi nur zustimmen. Außerdem "schaden" die traditionellen Obst- und Getreidesorten unserem Körper kaum, während die modernen Sorten wegen der hohen Anteile an kurzkettigen KH (z.B. Zucker + Fruchtzucker in modernen Obstsorten) bei einer Stoffwechselstörung sehr schädlich sind. :)

Viele Grüße und ein schönes Wochenende

cf12

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Re: Therapeutische Ernährung und Fasten

#12324

Beitragvon Krabiwi » 01.06.2019, 06:49

Hallo cf12,

exakt, denn Wildweizen waren keine leeren KH, denn man aß die Kleie, also die nährstoffreiche Schale des Weizens, mit.

Heute wird die Kleie abgetrennt, reines Weizenmehl sind leere KH, liefern massig Energie in Form von Glucose (↑ATP, ↑ROS), aber dadurch dass leere KH die Antioxidantien nicht mitliefern entstehen auf kurz oder lang oxidative Zellschäden, u.a. an der DNA. Das ist die biochemische Ursache für die Schädlichkeit der leeren KH.

Weizenkleie dagegen ist das reinste antioxidative Superfood, voll mit Magnesium und Spurenelementen. Weizenmehl verfüttert man an den Menschen, die Kleie ans Vieh.

Dazu kam, dass man in der Vorzeit, ohne Supermarkt und Kühlschrank zwangsweise täglich im Intervall fasten musste.

Fazit: Man kann sich (wenn man gesund ist) problemlos ein lebenlang kohlenhydratreich ernähren wenn diese nicht leer sind und man zusätzlich ab und an im Intervall fastet.

Das Hauptproblem das wir hier speziell haben ist, wir sind alles andere als gesund. Im Gegenteil, unsere Zellen sind oxidativ bereits teils schwer geschädigt.

MfG
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Re: Therapeutische Ernährung und Fasten

#12326

Beitragvon Krabiwi » 01.06.2019, 08:05

In dem Kontext auch noch was zum Nährstoffgehalt von Obst etc im Laufe der Zeit, er wird ständig niedriger und somit wird auch Obst immer mehr zu leeren KH:

naehrstoffverluste-1985-1996.jpg

https://www.dr-gahlen.de/informationen/ ... rnaehrung/


Schon alleine das ist ein Grund alle Nährstoffe präventiv zu ergänzen.
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