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Prof. Dr. med. Ralf Stahlmann - Portfolio eines Blenders

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Schorsch
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Prof. Dr. med. Ralf Stahlmann - Portfolio eines Blenders

#292

Beitragvon Schorsch » 21.01.2017, 20:57

Hallo,

die u.a. Aussagen / Informationen haben wir anonym erhalten und möchten Sie niemanden im Forum vorenthalten:


Autor Anonym

Herr Stahlmann hat Geld von der Industrie kassiert, um daraufhin Studien zu veröffentlichen, die der Industrie kein Dorn im Auge sind (http://www.cbgnetwork.org/1559.html). Ich glaube, das nennt man Bestechlichkeit.
Herr Stahlmann saß im Beirat der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (http://www.infektliga.de/ibz/pdf/stahlmann_ralf.pdf). Diese wird von der Pharmaindustrie gefördert (http://www.p-e-g.org/econtext/instmtgl).
Herr Stahlmann ist Mitglied einer DFG-Kommission, die eigentlich gesundheitsschädliche Arbeitsstoffe bewerten soll, in welcher sich aber auch die Bayer-Mitarbeiterinnen Gisela Stropp und Ana-Maria Klaus sowie zahlreiche andere Industrievertreter befinden (http://www.dfg.de/dfg_profil/gremien/gr ... jsp?id=390).
Die DFG ist korrupt (http://www.deutschlandfunk.de/transpare ... e_id=38871). Im Nationalsozialismus hat die DFG Menschenversuche in Konzentrationslagern maßgeblich unterstützt (http://www.zeit.de/1997/49/Deutscher_Menschenverbrauch), jetzt unterstützt sie mit Steuergeldern (!) deutsche Universitäten bei der Entwicklung fluorierter Arzneimittel (http://www.adlershof.de/news/graduierte ... rlaengert/).
Judith Sendzik, ehem. Doktorandin von Herrn Stahlmann, wurde nach Erhalt ihres Doktortitels von Bayer übernommen – das teilte sie mir während eines Telefonats bzgl. Cipro mit. Zwischen Bayers Berliner Fort Knox und Herrn Stahlmanns Abteilung für Toxikologie an der Berliner Charité liegen nur zwei U-Bahnstationen.
Hartmut Lode, ehemaliger Präsident der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie und enger Wegbegleiter von Herrn Stahlmann (beide sind Herausgeber der Zeitschrift für Infektionstherapie: http://www.infektio.de/impressum-copyri ... usschluss/), hat in Berlin die ersten präklinischen Ciprofloxacin-Studien durchgeführt, hierbei wenig Nennenswertes zur Toxiziät beobachtet und hernach für Cipro- und Moxifloxacin immer schön die Werbetrommel gerührt (https://www.aerzteblatt.de/pdf/85/21/a1565.pdf; http://www.management-krankenhaus.de/to ... -gegen-pn; http://www.investor.bayer.de/nc/news/ne ... ifloxacin/).
Kein Wunder, dass er für diesen Einsatz reichlich belohnt wurde:

Bild 1

(http://www.antimicrobe.org/hisphoto/his ... a-2009.pdf)
Herr Stahlmann trat hierzulande als mehr oder weniger besorgter Fluorchinolon-Experte in Erscheinung. Mir konnte er zwei wesentliche Dinge mitteilen. 1. Fluorchinolone werden weiterhin verordnet, weil die Industrie am längeren Hebel sitzt. 2. Die Anwendung von Supplementen zur Behebung Fluorchinolon-induzierter Schäden ist nutzlos.
Ein integrer Toxikologe hätte sich angesichts dieser nüchternen Fakten wenigstens darum bemüht, das Schadensmuster von Fluorchinolonvergiftungen etwas differenzierter aufzuarbeiten und die Entwicklung sicherer und effektiver Therapieansätze zu initiieren. Nicht so Herr Stahlmann, der 20 (!) Jahre lang primär Interaktionen zwischen Fluorchinolonen und dem Magnesiumgehalt des Sehnen- und Knorpelgewebes erforschte und weitere Interaktionen vernachlässigte.
Wie wir mittlerweile wissen, wird Stahlmanns Theorie, nach der Fluorchinolone Magnesium in schlecht durchblutetem Sehnen- und Knorpelgewebe binden und dadurch irreversible Schädigungen der Skelettmuskulatur verursachen können, nicht von allen Toxikologen geteilt (jbc.org/content/290/36/22287.full). Sie stößt ohnehin schon beim beachtlichen Panoptikum extraskelettaler Wirkungen (Nieren, Leber, Magen, Herz, Hirn, Augen, Haut) an ihre Grenzen.
Herr Stahlmanns ehemalige Doktorandin Judith Sendzik hat in einer beeindruckenden Studie gezeigt, was Fluorchinolone bei therapeutischen Serumkonzentrationen mit den Mitochondrien von Sehnenzellen machen. Die betroffenen Mitochondrien blähen sich auf (Abb. b, c):

Bild 2

Wenn sich Mitochondrien aufblähen, ist der Calciumstoffwechsel gestört http://www.sciencedirect.com/science/ar ... 302037678; https://www.researchgate.net/figure/109 ... -energized). Störungen des Calciumstoffwechsels spielen bei Fluorchinolonvergiftungen eine wesentliche Rolle und schränken die mitochondriale Leistungsfähigkeit drastisch ein, wie unabhängige Studienergebnisse zeigen (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1472211/). Ein erhöhter Calciuminflux, intrazelluläre Verkalkungen (sog. Mikrokalzifikationen) und kalzifizierte Mitochondrien sind zentrale Merkmale chronischer Erkrankungen und des biologischen Alterungsvorgangs:

Bild 3

Als erfahrener Toxikologe hätte Herr Stahlmann dieses pathobiochemische Detail problemlos identifizieren und somit bestätigen können, dass Fluorchinolone Netzhautablösungen (jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/1148331; https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24170197) und Aneurysmen (http://jamanetwork.com/journals/jamaint ... e/2451282; http://bmjopen.bmj.com/content/5/11/e010077.full) verursachen. Beiden Erkrankungen liegt ein abnormer Calciumstoffwechsel zugrunde (http://jamanetwork.com/journals/jamaoph ... le/264178; https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21286763).
Stattdessen stellte Herr Stahlmann entsprechende Zusammenhänge aufgrund vermeintlich schlecht nachvollziehbarer Pathomechanismen infrage und empfahl im Jahr 2015, weitere Studienergebnisse abzuwarten - eine gängige Floskel in der industrienahen Forschung, die der Aufrechterhaltung des Lifecycle Managements dient (https://www.deutsche-apotheker-zeitung. ... asehemmer; http://www.aerzteblatt.de/archiv/175706).
Nun ist im Jahr 2016 eine weitere große Studie erschienen, die die Assoziation zwischen Fluorchinolonanwendung und Netzhautablösung bestätigt (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26967005). Herr Stahlmann streitet jedoch erneut einen Zusammenhang ab, diesmal mit der Begründung, das in der Studie genannte Chancenverhältnis sei nicht aussagekräftig (http://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4904712).
Vielleicht hätte Prof. Dr. med. Ralf Stahlmann einfach mal einen Blick auf die vor drei Jahren vom BfArM veröffentlichte Aufforderung zur Textanpassung bzgl. Fluorchinoloninduzierter Sehstörungen werfen sollen (http://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoin ... onFile&v=8).

Bzgl FC NW weiss er mehr, als wir denken. Er hatte ein Toplabor und alle Zeit der Welt, um sämtliche toxischen Mechanismen und Metabolite bestimmen zu können. De facto hat er nur das Sehnen- und Knorpelproblem betont und dadurch von anderen schweren NW abgelenkt.

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Re: Prof. Dr. med. Ralf Stahlmann - Portfolio eines Blenders

#303

Beitragvon Schorsch » 23.01.2017, 19:33

Repost zwecks Zusammenhang:

Beitrags von Beitrag von Wolfgang » 23. Jan 2017, 12:26

viewtopic.php?f=56&t=124


Hallo zusammen,

soweit ich weiß ist Prof. Stahlmann zwischenzeitlich emeritiert.
Auch ich habe ihn seinerzeit angeschrieben, wonach er mir, wie so vielen, ein Telefonat anbot, um womöglich das Risiko auszuschließen etwas verfänglich schriftliches abzuliefern.
Es liegt auch nahe, dass im Grunde fast jeder flox, der im Internet recherchiert und sich kundig macht, früher oder später bei ihm landete.
Ein Leidensgenosse teilte mir vor Jahren nach einem Telefonat mit Prof. Stahlmann mit, dass sich laut Aussage Herr Stahlmanns seit über 15 Jahren nahezu wöchentlich neu Betroffene mit ihm in Verbindung setzten und verzweifelt um Informationen und Therapiemöglichkeiten ersuchten, welche es aber nicht gäbe!
Mir gegenüber sagte er, dass es jedoch keinen einzigen aktenkundigen Fall in der Schwere und Ausprägung wie meinen gäbe.

Hier könnte man sich folgende 2 Fragen stellen:

1.
Ist es möglich, gibt es diesen Zufall, dass in 15 oder noch mehr Jahren des scheinbar wöchentlichen Updates neuer Geschädigter keiner dabei ist, den es schwer erwischt hat?

2.
Wenn man erstens am Thema forscht und zweitens so viel Information über teils gravierende Schadwirkungen von so vielen Einzelpersonen erhält, warum also kommt man nicht auf die Idee mal den einen oder anderen Fall aufzugreifen und damit aktenkundig zu machen?

Wolfgang
Levofloxacin zwei Tage je 500 mg Kapsel im Juli 2015


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