Hallo EagleEye,
so, dann mach ich mich malan deine Fragen:
Also hab ich das richtig verstanden: Du hattest zuerst einige Male Levo/Cipro ohne Symptome, danach 1x Levo mit "leichten" Symptomen in den Waden und erst nach dem letzten Mal Levo fing die Katastrophe an?
Ich hatte, im Nachhinein gesehen, schon leichte Symptome bei früheren Einnahmen: Haarausfall, Tinnitus, seltsamen Schwindel, Extrasystolen, Schweißausbrüche. Da das aber in einer stressigen Zeit (3 fam. Todesfälle kurz hintereinander) auftrat, schob ich das auf die Situation. Ging auch alles wieder weg, bis auf den Tinnitus.
Dann kam die Levo Einnahme Ende 2016. Erst hatte ich Sehnenentzündungen in der Schulter, eigentlich direkt im Anschluss. Ich war beim Ortho, bekam Cortisonspritzen und nach 6 Wochen war der Spuk vorbei. Es vergingen weitere 6 Wochen, als ich bei einem Stadtbummel plötzlich einen einschießenden Schmerz in der Wade spürte, der mich keinen weiteren Schritt machen ließ. Es fühlte sich an, als wenn das Bein nicht mehr mit Blut versorgt würde. Kennst du das, wenn sie dir bei einer Blutabnahme den Arm zu lange abbinden? So ungefähr. Nach einigen Minuten ging es wieder, bis zum nächsten Schmerzanfall, ein paar 100m weiter. Ich ging am nächsten Tag gleich zum Arzt, der dachte an ein Arterienproblem und überwies mich zur Gefäßchirurgie. Ich hab sofort aufgehört zu rauchen, aus lauter Angst ich hätte diese Schaufensterkrankheit. Nach einem Angio MRT wurde das aber ausgeschlossen. Dann begann mein Ärztemarathon. Panikattacken und Herzstolpern schlossen sich an, meine schmerzfreie Gehstrecke wurde immer kürzer. Ich konnte meinen Job nicht mehr machen. Bei Blutbildern hatte ich plötzlich recht hohe Blutzuckerwerte. Irtgendwann kamen noch Missempfindungen in den Füßen hinzu. Nach ca. 10 Monaten war ich bei einem Phlebologen, eine Vene musste entfernt werden, er sagte mir aber gleich, dass das nichts mit meinen Wadenschmerzen zu tun hätte. Prophylaktisch bekam ich für die OP wieder Levo. 2 Wochen später war ich zur Diagnostik in der Klinik. Dort bekam ich auch wieder Cortisonspritzen, es hätte ja doch etwas mit meiner WS oder meiner Kniearthrose zu tun haben können. Zeitgleich gab es auch noch Voltaren. Es ging mir dann tatsächlich besser, ich hatte 2 Wochen lang jeden Tag Physiotherapie, mit vielen Dehnübungen meiner Wadenmuskulatur. Das hat meine Gehstrecke wieder verlängert, ich war glücklich, mich endlich besser zu fühlen. Leider nicht lange. Eher zufällig stieß ich auf dieses Forum,kurz danach begann ich mich so schlecht zu fühlen, wie noch nie in meinem Leben. Ich kapierte schlagartig, was mit mir passiert war und dass es wenig bis keine Hilfe gibt. Ich bin in ein tiefes Loch gefallen, kein Arzt wollte mir glauben, meine Geschwister zweifelten, mein Mann war der Meinung, ich müsse nur wieder mehr Sport machen...hätte ich nicht die Betroffenen hier gefunden, ich hätte wahrscheinlich Suizid begangen.
Seither kommen und gehen die Symptome, nur auf den Wadenschmerz ist Verlass, der ist immer da. Seit wenigen Monaten hat es auch die Achillessehnen erwischt, letzte Woche bekam ich einen Rollstuhl verordnet.
Aber, und das macht m.E. einen großen Unterschied, ich habe Levo bekommen, du Cipro. Beides ist gleich übel, aber Levo zielt noch verstärkter auf Kollagenhaltige Gewebe ab, während bei Cipro meist das ZNS stärker betroffen ist. Das ist zumindest das, was ich (und nicht nur ich) hier im Forum beobachten kann.
Ich habe viel probiert, so ziemlich alles, was hier empfohlen wird. Mir hilft Magnesium zumindest gegen Muskelkrämpfe und gegen die Extrasystolen. Aber nicht gegen den Belastungsschmerz. Der tritt schon länger auch beim Stehen auf und schmerzfrei gehen ist gar nicht mehr. Mg ist mittlerweile, neben dem MMV-A (ein Multivitamin/Mineralien Präparat) das einzige NEM, welches ich noch nehme. Eigentlich müsste es mir schon aus allen Poren kommen, aber nehme ich es nicht, bekomme ich noch Muskelkrämpfe in Ruhe dazu. Ich mache 16/8 Intervallfasten und ernähre mich Low Carb, letzteres aber erst seit ein paar Wochen. Bisher merke ich noch keinen Unterschied, mal abwarten, wie es sich entwickelt. Ich hab jetzt nicht im Kopf, wie alt du bist, aber ich werde demnächst 61. Da stehen die Heilungschancen von Haus aus schlechter, als in jungen Jahren.
Ultraschall? Ja,hatte ich schon, aber nur an den Achillessehnen.
Was mir noch zum Sport einfällt, weil cf12 es erwähnte. Es ist sch...egal mit welcher Pulsfrequenz du trainierst, in Bezug auf die Muskelschmerzen. Ich habe da im Studio stets drauf geachtet und trotzdem war ich am nächsten Tag kaum fähig aufzustehen.
Bitte, mach einfach langsam...so richtig langsam. Alles andere rächt sich früher oder später. Ich wollte es auch nicht glauben, ging im ersten Jahr ja auch gut. Leider weiß keiner genau, wie geschädigt er ist, deshalb würde ich, aus heutiger Sicht, immer vom "worst case" ausgehen.
Pass gut auf dich auf.
Alles Gute für dich.
uschi