Re: Offener Brief an Erfinder von Ciprofloxacin
Verfasst: 21.01.2017, 18:13
Lieber Herr ... ,
wie angekündigt, hat sich Herr Professor Koch, unser Geschäftsführer, mit Ihrem Anliegen auseinandergesetzt.
Angesichts Ihrer furchtbaren gesundheitlichen Lage fällt es mir schwer, Ihnen mitzuteilen, daß wir nicht unmittelbar behilflich sein können.
Wie ich Ihnen bereits am Telefon schilderte, ist Herr Professor Grohe inzwischen in betagtem Alter, jenseits der 80, und seit langem im Ruhestand. Er hat seine Forschungen seinerzeit mit großer unbeirrter Leidenschaft in Selbstversuchen vorangetrieben und dafür später auch Preise erhalten. Die Medikamente, die aus seinen Forschungen hervorgegangen sind, haben ebenso vielen Menschen geholfen wie sie wohl jetzt Schaden zuzufügen scheinen. Verstehen Sie diese Wortwahl bitte nicht als Unglauben an Ihrer Darstellung, sondern wir vermissen die fachliche Einschätzung, daß dieses Medikament eindeutig und allein für die geschilderten Folgen verantwortlich ist. Diesen Nachweis würden wir als unabhängige und der Wissenschaft verpflichtete Fachgesellschaft benötigen, um Ihr Anliegen unterstützen zu können.
Doch selbst wenn dieser Nachweis vorläge, würden wir uns als Fachgesellschaft für die Chemie - nicht für die Medizin - bei dieser für uns fachfremden Materie vermutlich nicht positionieren wollen.
Wir bitten Sie sehr um Ihr Verständnis, daß wir uns nicht als Überbringer Ihrer Informationen und Ihrer Bitte an Herrn Grohe einschalten werden. Aus unserer Sicht ist es Herrn Professor Grohe nicht zuzumuten, sich durch eine Beteiligung an Ihrer Petition an der Demontage seines Lebenswerkes zu beteiligen. Die Produktion und der Vertrieb und die Verantwortung liegen bei Bayer.
Es hat immer wieder in der Geschichte der Medikamente im Laufe der Zeit Erkenntnisse gegeben, die zu der Einsicht führten, daß der Schaden den Nutzen überwiegt. Wenn Fluorchinolone vom Markt genommen werden sollen, so bedarf es dazu der Expertise der entsprechenden Aufsichtsbehörden.
Meinem Hinweis auf die Datenschutzbestimmungen, denen wir unterliegen, füge ich jetzt das inhaltliche Argument unseres Geschäftsführers, Herrn Professor Koch, hinzu, daß wir uns als Fachgesellschaft nur dann ein Anliegen zu eigen machen können, welches aus chemiewissenschaftlicher Sicht fundiert belegt ist.
Selbstverständlich ist es Ihnen natürlich unbenommen, die Personen, die Sie erreichen wollen, unmittelbar zu kontaktieren.
Wir bedauern, Ihnen keine andere Auskunft geben zu können.
Wir wünschen Ihnen Gesundung, auch wenn dies weit entfernt scheint.
Mit den besten Grüßen aus der GDCh-Geschäftsstelle
wie angekündigt, hat sich Herr Professor Koch, unser Geschäftsführer, mit Ihrem Anliegen auseinandergesetzt.
Angesichts Ihrer furchtbaren gesundheitlichen Lage fällt es mir schwer, Ihnen mitzuteilen, daß wir nicht unmittelbar behilflich sein können.
Wie ich Ihnen bereits am Telefon schilderte, ist Herr Professor Grohe inzwischen in betagtem Alter, jenseits der 80, und seit langem im Ruhestand. Er hat seine Forschungen seinerzeit mit großer unbeirrter Leidenschaft in Selbstversuchen vorangetrieben und dafür später auch Preise erhalten. Die Medikamente, die aus seinen Forschungen hervorgegangen sind, haben ebenso vielen Menschen geholfen wie sie wohl jetzt Schaden zuzufügen scheinen. Verstehen Sie diese Wortwahl bitte nicht als Unglauben an Ihrer Darstellung, sondern wir vermissen die fachliche Einschätzung, daß dieses Medikament eindeutig und allein für die geschilderten Folgen verantwortlich ist. Diesen Nachweis würden wir als unabhängige und der Wissenschaft verpflichtete Fachgesellschaft benötigen, um Ihr Anliegen unterstützen zu können.
Doch selbst wenn dieser Nachweis vorläge, würden wir uns als Fachgesellschaft für die Chemie - nicht für die Medizin - bei dieser für uns fachfremden Materie vermutlich nicht positionieren wollen.
Wir bitten Sie sehr um Ihr Verständnis, daß wir uns nicht als Überbringer Ihrer Informationen und Ihrer Bitte an Herrn Grohe einschalten werden. Aus unserer Sicht ist es Herrn Professor Grohe nicht zuzumuten, sich durch eine Beteiligung an Ihrer Petition an der Demontage seines Lebenswerkes zu beteiligen. Die Produktion und der Vertrieb und die Verantwortung liegen bei Bayer.
Es hat immer wieder in der Geschichte der Medikamente im Laufe der Zeit Erkenntnisse gegeben, die zu der Einsicht führten, daß der Schaden den Nutzen überwiegt. Wenn Fluorchinolone vom Markt genommen werden sollen, so bedarf es dazu der Expertise der entsprechenden Aufsichtsbehörden.
Meinem Hinweis auf die Datenschutzbestimmungen, denen wir unterliegen, füge ich jetzt das inhaltliche Argument unseres Geschäftsführers, Herrn Professor Koch, hinzu, daß wir uns als Fachgesellschaft nur dann ein Anliegen zu eigen machen können, welches aus chemiewissenschaftlicher Sicht fundiert belegt ist.
Selbstverständlich ist es Ihnen natürlich unbenommen, die Personen, die Sie erreichen wollen, unmittelbar zu kontaktieren.
Wir bedauern, Ihnen keine andere Auskunft geben zu können.
Wir wünschen Ihnen Gesundung, auch wenn dies weit entfernt scheint.
Mit den besten Grüßen aus der GDCh-Geschäftsstelle