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Interessanter Artikel ( Im letzten Absatz kommt die Lösung aller Probleme und ratet mal was es war )

Verfasst: 02.01.2018, 19:59
von PeterPan
http://www.aebberlin.de/pdf/bae1801_003.pdf

Zusätzlich beschreibt er Zustände im Gesundheitssystem. Angefangen von : Dem Patienten nicht zuhören bis Behandlungsfehler etc. pp.


Ich glaube ich schreibe den Präsident der Ärztekammer Berlin und Mitglied im Vorstand der Bundesärztekammer mal an.

https://www.aerztekammer-berlin.de/50ue ... onitz.html

Re: Interessanter Artikel ( Im letzten Absatz kommt die Lösung aller Probleme und ratet mal was es war )

Verfasst: 02.01.2018, 20:48
von Bellaflox
Hallo PeterPan,

was für ein Ding. Schon beim Lesen schwante mir Böses und ich hörte die Nachtigal Trapsen. Jetzt mal ernsthaft. Das täte ich auch tun und auf das Forum verweisen. Es sind Tausende betroffen und manche Symptome kommen nach Monaten hinzu, es ist nicht mehr tragbar. Das Gesundheitssystem ist schon lange gescheitert und es wird es weiterhin. Wenn nicht noch schlimmer. Wäre schön wenn Du uns mitteilst, ob er auch geantwortet hat.

LG Nicole

Re: Interessanter Artikel ( Im letzten Absatz kommt die Lösung aller Probleme und ratet mal was es war )

Verfasst: 02.01.2018, 21:42
von PeterPan
Mache ich. Mail ist raus.....

Re: Interessanter Artikel ( Im letzten Absatz kommt die Lösung aller Probleme und ratet mal was es war )

Verfasst: 03.01.2018, 13:54
von Maria-MUC
Super Artikel! Habe ich gleich ausgedruckt.Bin gespannt, ob PeterPan eine Antwort bekommt auf sein Mail.
LG Maria

Re: Interessanter Artikel ( Im letzten Absatz kommt die Lösung aller Probleme und ratet mal was es war )

Verfasst: 03.01.2018, 17:35
von S.Heuer
Danke für den Artikel!

Tja, wenn es mal einen "Kollegen" trifft, ist auch dieser nicht gefeit vor Inkompetenz.

Danke dir!

Re: Interessanter Artikel ( Im letzten Absatz kommt die Lösung aller Probleme und ratet mal was es war )

Verfasst: 03.01.2018, 18:24
von PeterPan
An
Dr. med. Günther Jonitz

Sehr geehrter Dr. Jonitz,

Mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel „Aufbruch!?" auf http://www.aebberlin.de/pdf/bae1801_003.pdf gelesen.

Nicht nur das Sie Missstände im Gesundheitswesen ansprechen, auch das Sie das weitreichende Problem der Fluorchinolone anschneiden erfreute mich doch sehr.

Wir sind Mitglieder einer Selbsthilfegruppe http://www.fluorchinolone-forum.de . Hier versuchen wir Betroffene aufzuklären.
Durch das Engagement der Gruppe und unsere Petition ist sogar das Deutsche Fernsehen aufmerksam geworden. Viele Menschen ( Deutschlandweit ) haben sich bei uns gemeldet und mußten feststellen, das Ihre Beschwerden durch ein Präparat aus dem Wirkstoff der Fluorchinolone ( Gyrasehemmer ) herrührte.

Aktuell gibt es keine Therapie. Es gibt auch keine Ärzte, die sich auf dieses Thema spezialisiert und mögliche Ansätze haben. Man kann nur symptomatisch behandeln. Insbesondere scheint es jedoch problematisch zu sein, Medikamente wie z.B. NSAR’s, Cortison , Antidepressiva, Medikamente gegen neuropathische Schmerzen etc. pp. einzunehmen, da diese die Symptome massiv verschlimmern können.

Wir stehen aktuell mit der zuständige Projektteamleiterin im Rahmen des europäischen Risikobewertungsverfahrens in Kontakt und haben eine Stellungnahme seitens Dritter (Third Party Intervention) geschrieben.
Die endgültige Entscheidung dieses Verfahrens wird wohl Ende Februar gefällt.

Die Selbsthilfegruppe fordert unter anderem :

Fluorchinolone und Chinolone dürfen nur angewendet werden, wenn andere Antibiotika als wirkungslos erachtet oder kontraindiziert sind.
Ein Warnsymbol auf der Verpackung, wie es in den USA bereits üblich ist.
Gelder bereitzustellen, zur Erforschung von Behandlungsmöglichkeiten
Ein eigenes Krankheitsbild, wie es in den USA schon praktiziert wird "Fluoroquinolone Associated Disability“

Die gute Nachricht ist, wie mir heute mein Apotheker bestätigen konnte, das die Verschreibungen der Fluorchinolone drastisch zurückgegangen ist.
Trotzdem kann ich durch viele Arzttermine bestätigen , das sehr viele Ärzte das Problem überhaupt nicht kennen und auch nicht erkennen wollen.
Sprüche wie : Ich werde das Antibiotika trotzdem auch prophylaktisch verschreiben , stehen an der Tagesordnung.
Was Sie in Ihrem Artikel beschreiben, das ein Arzt bedingt durch das hohe Patientenaufkommen ( auch in Arztpraxen zu sehen ) nicht mehr zuhören kann und teilweise auch nicht will, weil ein Patient es ja nicht besser wissen kann/darf, kann ich ebenfalls bestätigen.


Haben Sie vielleicht noch Ideen, an wen wir uns wenden können.

Herr Professor Dr. Gerd Glaeske von der Universität Bremen -Abteilung- SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik gab uns schon wichtige Hinweise wie z.B. :

das wir uns für ein Krankheitsbild bei der DIMDI melden sollen ( wo wir gerade dran arbeiten )
Die KVNO anschreiben ( NRW ), um mögliche Ärzte konsultieren zu können, die sich mit dem Problem auskennen ( Bereits geschehen und nur negative Antworten bekommen, sprich wie beschrieben, es gibt keine Ärzte )
Auch eine Kontaktaufnahme mit dem Patientenbeauftragten https://www.patientenbeauftragter.de/ war erfolglos.


Was kann die Ärztekammer gegen diesen Missstand tun ? Wie ich gelesen habe nicht viel, da die Politik nicht mitspielt.
Wer hat hier die Aufklärungspflicht gegenüber den Ärzten? Ein Pharmakologe hat unlängst in einem Bericht des Deutschen Fernsehens erklärt, das es die Pflicht des Arztes ist sich fortwährend weiterzubilden, was wohl aber nicht der Regel entspricht.
Also was können wir als Betroffene tun ?


Über eine Antwort würde ich mich freuen.

Vielen Dank im Namen der Selbsthilfegruppe http://www.fluorchinolone-forum.de

Mit freundlichen Grüßen

Re: Interessanter Artikel ( Im letzten Absatz kommt die Lösung aller Probleme und ratet mal was es war )

Verfasst: 03.01.2018, 18:24
von PeterPan
Lieber Herr XXXX,

Danke für Ihr Engagement. Auf Grund des Editorials habe ich bereits eine Presseanfrage (Frau Rika Rausch), die sich möglicherweise auch an Sie wenden wird.
Fachzuständig sind das BFArm www.bfarm.de und die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, www.akdae.de . Dort müsste man am besten Bescheid wissen.

Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sind am besten über die Kassenärztliche Bundesvereinigung zu erreichen. www.kbv.de Dort werden u. a. Qualitätszirkel organisiert, auch zur Antibiotikatherapie, und Informationen zur Arzneimitteln an alle niedergelassenen Kassenärztinnen und -ärzte geschickt.

Auch die Ärztekammer wird das Thema aufgreifen. Über KBV, AKdAe und BfArm erreicht man allerdings mehr und direkt.

Die Politik ist insoweit gefragt, als eine Nutzenbewertung und Risikoeinschätzung neuer Arzneimittel verpflichtend ist, aber nicht für bereits zugelassene. Hier wäre eine Intervention durch die Betroffenen, dass auf Antrag das zuständige Gremium Gemeinsamer Bundesausschuss, auch für bereits zugelassene Medikamente eine solche Prüfung durchführen lassen kann, hilfreich. Die Pharmaindustrie ist dagegen.

Durch die Priorisierung von "Markt" und "Wettbewerb" im Gesundheitswesen ist die Patientenversorgung leider industrialisiert worden. Zeit für Zuwendung oder zum Nachdenken ist nicht mehr gegeben. Das ist das übergeordnete Problem, das ich versucht habe zu adressieren.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen etwas weiterhelfen. Bitte halten Sie mich auf dem Laufenden.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Günther Jonitz

Re: Interessanter Artikel ( Im letzten Absatz kommt die Lösung aller Probleme und ratet mal was es war )

Verfasst: 03.01.2018, 18:25
von PeterPan
Frau Frau Rika Rausch hat den Artikel von mir bekommen und Sie war wohl schnell recht fleissig ihn anzuschreiben für ein Interview ;-) :-)

Re: Interessanter Artikel ( Im letzten Absatz kommt die Lösung aller Probleme und ratet mal was es war )

Verfasst: 03.01.2018, 18:27
von PeterPan
@Maximus

was heißt das ?

Die Politik ist insoweit gefragt, als eine Nutzenbewertung und Risikoeinschätzung neuer Arzneimittel verpflichtend ist, aber nicht für bereits zugelassene. Hier wäre eine Intervention durch die Betroffenen, dass auf Antrag das zuständige Gremium Gemeinsamer Bundesausschuss, auch für bereits zugelassene Medikamente eine solche Prüfung durchführen lassen kann, hilfreich. Die Pharmaindustrie ist dagegen.

Müssen wir noch mal tätig werden ?

Re: Interessanter Artikel ( Im letzten Absatz kommt die Lösung aller Probleme und ratet mal was es war )

Verfasst: 03.01.2018, 20:08
von Maximus
Hallo Peter,

der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) ist das oberste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung
der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser und Krankenkassen in Deutschland.

Er bestimmt in Form von Richtlinien den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für mehr als
70 Millionen Versicherte und legt damit fest, welche Leistungen der medizinischen Versorgung von den gesetzlichen
Krankenkassen erstattet werden.

https://www.g-ba.de

Der Gemeinsame Bundesausschuss bewertet auch den Nutzen von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen, § 35a SGB V.

http://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbv/35a.html

Mal angenommen den Flurochinolonen würde der Nutzen abgesprochen. Was passiert dann ?

1. Ärzte dürfen Flurochinolone weiterhin verschreiben.
2. Die Krankenkasse ist von der Kostenübernahme befreit.
3. Der Versicherte muss das Arzneimittel aus eigener Tasche bezahlen.

Die bessere Weg ist m.E. den Flurochinolonen die arzneimittelrechtliche Zulassung weitestgehend zu entziehen.

Zuständig für die arzneimittelrechtliche Zulassung ist die EMA.

Mit unserer Stellungnahme an die EMA und unseren Forderungen haben wir das uns Mögliche bereits getan.

Müssen wir noch mal tätig werden ? Nein.

Gruß
Maximus

Re: Interessanter Artikel ( Im letzten Absatz kommt die Lösung aller Probleme und ratet mal was es war )

Verfasst: 03.01.2018, 20:28
von PeterPan
Grazie :-)