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FLUORCHINOLON-ASSOZIIERTE INFEKTION

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Schorsch
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FLUORCHINOLON-ASSOZIIERTE INFEKTION

#787

Beitragvon Schorsch » 11.04.2017, 18:35

FLUORCHINOLON-ASSOZIIERTE INFEKTION

CLOSTRIDIUM DIFFICILE
1) Fluorchinolone als prädominanter Risikofaktor für Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhö: Eine
Kohortenstudie während eines Ausbruchs in Quebec.
Die Verordnung von Fluorchinolonen erwies sich als wichtigster Risikofaktor für eine Clostridium difficileassoziierte
Diarrhö während einer Epidemie in Quebec, die von einem hochvirulenten C. difficile-Stamm
verursacht wurde.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16206099
2) Prädisponieren Fluorchinolone für eine Clostridium-difficile-assoziierte Erkrankung? Eine
Überprüfung der Evidenz.
Es gibt zunehmende Evidenz für eine Assoziation zwischen Fluorchinolonanwendung und Clostridium
difficile-assoziierter Diarrhö (CDAD), insbesondere einer CDAD aufgrund des hochvirulenten NAP1-Stamms
oder des PCR-Ribotyps 027.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18067688
3) Vollständige Restriktion des Fluorchinolongebrauchs zur Kontrolle eines Ausbruchs von
Clostridium-difficile-Infektionen in einem Gemeinschaftskrankenhaus.
Die Beschränkung von Fluorchinolonverordnungen kann als zusätzliche Kontrollmaßnahme in
Gesundheitseinrichtungen während eines Ausbruchs nosokomialer C. difficile-Stämme nützlich sein.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19215193
4) Auswirkungen der Fluorchinolonrestriktion (von 2007 bis 2012) auf Clostridium-difficile-
Infektionen: Unterbrochene Zeitreihenanalyse.
Wir stellen fest, dass in einer Umgebung mit bereits reduziertem Cephalosporingebrauch eine Beschränkung
des Fluorchinolongebrauchs mit einer schnellen, umfangreichen und signifikanten Reduktion von C. difficile-
Infektionen assoziiert war.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26169793
5) Auswirkungen von Kontrollinterventionen auf Clostridium-difficile-Infektionen in England: Eine
Observationsstudie.
Eine Beschränkung der Fluorchinolonverordnungen scheint -neben anderen Regelungen- die Abnahme der
Inzidenz von C. difficile-Infektionen in Oxfordshire und Leeds zu erklären.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28130063

MRSA
1) Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus in einem Lehrkrankenhaus: Untersuchung der
nosokomialen Übertragung anhand einer gematchten Fallkontrollstudie.
Unsere Ergebnisse stützen jüngste epidemiologische Studien, welche nahelegen, dass Fluorchinolone die
nosokomiale Übertragung von MRSA erhöhen können.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11170757/
2) Fluorchinolone und das MRSA-Risiko bei hospitalisierten Patienten.
Eine Exposition gegenüber Levofloxacin oder Ciprofloxacin ist ein signifikanter Schlüsselfaktor für die
Isolation von MRSA, aber nicht MSSA... Ciprofloxacin wurde ursprünglich für seine Aktivität gegen eine große
Bandbreite von Erregern gepriesen, einschließlich MRSA. In den frühen 1990er Jahren wiesen allerdings viele
klinische MRSA-Isolate Resistenzen gegenüber Ciprofloxacin auf... Obwohl wir einen Trend bezüglich des
erhöhten MRSA-Risikos bei Levofloxacin gegenüber Ciprofloxacin beobachten konnten, war der Unterschied
statistisch nicht signifikant.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3035560/
3) Fluorchinolongebrauch als Risikofaktor für die Entstehung Methicillin-resistenter Staphylococcus
aureus in Langzeitpflegeeinrichtungen: Eine eingebettete Fallkontrollstudie.
Unsere Ergebnisse legen nahe, dass Fluorchinolone als Risikofaktor für eine MRSA-Infektion gelten.
Kontrollmaßnahmen zur MRSA-Eindämmung in Langzeitpflegeeinrichtungen sollten auch auf eine
Optimierung des Fluorchinolonverbrauchs abzielen.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24729496
4) Fluorchinolone und das MRSA-Risiko, Kanada.
Bei den Fluorchinolonen handelt es sich um die einzigen antimikrobiellen Wirkstoffe, welche mit MRSABesiedlungen
und -Infektionen assoziiert sind.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3294753/

MULTIRESISTENTE ERREGER
1) Gebrauch von Fluorchinolonen der ersten Generation und anschließende Entwicklung
multiresistenter Erreger in der Intensivstation.
Fluorchinolonanwendungen und längerfristige Antibiotikabehandlungen sind unabhängig voneinander mit
einer Entstehung multiresistenter Erreger assoziiert. Eine Beschränkung der Dauer der antimikrobiellen
Behandlung und des Fluorchinolongebrauchs könnten empfohlen werden, um die Verbreitung
multiresistenter Erreger auf Intensivstationen zu kontrollieren.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15699829
2) Einfluss des Fluorchinolongebrauchs auf die Entwicklung multiresistenter Bakterien.
Eine Beschränkung des Fluorchinolongebrauchs, der Dauer der Fluorchinolonbehandlung, und die
Verwendung einer angemessenen Fluorchinolondosis könnten empfohlen werden, um Antibiotikaresistenzen
und die Entstehung multiresistenter Erreger zu reduzieren.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16176863
3) Fluorchinolone, ihr seid gefeuert!
Harnwegsinfektionen stellen die häufigste Indikation für Antibiotikaverordungen in
Langzeitpflegeeinrichtungen dar und Fluorchinolone zählen zu den am häufigsten verordneten Substanzen.
Eine Durchführung von Antibiogrammen in den zwei größten Krankenhäusern Pittsburghs ergab
Resistenzraten von 31%. In Ergänzung zu steigenden Resistenzraten stellen die Nebenwirkungen der
Chinolone einschließlich des Risikos für Sehnenrupturen und QTc-Verlängerungen eine weitere Gefährdung
für Ältere dar. Eine Auswertung der Verordnungen in unserer Langzeitpflegeeinrichtung zeigte, dass eine
hohe Anzahl von Harnwegsinfektionen mit Chinolonen als Mittel der ersten Wahl behandelt wird, was den
Empfehlungen der Centers for Disease Control and Prevention widerspricht. Daher sind zur Verbesserung der
Verordnungsgewohnheiten starke Alternativoptionen bei der empirischen Antibiotikatherapie und
Lehrmaßnahmen notwendig.... Dieses Projekt möchte Verordnungsgewohnheiten durch Lehrmaßnahmen und
monatliche Berichterstattungen verändern. Die Analyse prospektiver Daten wird zeigen, ob es sich hierbei um
eine nützliche Technik zur Veränderung der Verordnungsgewohnheiten in einer Langzeitpflegeeinrichtung
handelt...
https://www.researchgate.net/publicatio ... 27re_Fired → DOI:
10.1016/j.jamda.2016.12.036
Levofloxacin zwei Tage je 500 mg Kapsel im Juli 2015

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