TheBestIsYetToCome hat geschrieben:Von der Zusammensetzung her ist es das gleiche, es unterscheidet sich nur in der Teilchengröße und damit ist es an den verschiedenen Orten besser/schlechter verwertbar. Tendo + Verisol haben die gleiche Teilchengröße.
Hm. Proteine werden im Darm durch Peptidasen in Polypeptide und Oligopeptide zerlegt und dann nach weiterer Spaltung durch Amino- und Dipeptidasen als freie Aminosäuren, Di- und Tripeptide von der Dünndarmschleimhaut aufgenommen.
D.h eine kleinere Teilchengröße (Gelita spricht bei ihren Produkten von "bioaktiven Kollagenpeptiden") kann eigentlich nur eine etwas erhöhte Bioverfügbarkeit/Absorption von freien Aminosäuren im Darm bewirken (der Faktor bleibt uns hier wohl unbekannt) und hat somit nichts direkt mit der Bioverfügbarkeit/Aufnahme der Aminosäuren am Zielgewebe zu tun.
Auch Kollagen-Hydrolysat wird im Darm in Aminosäuren zerlegt, nur halt möglicherweise nicht 100% effizient - deshalb nimmt man einfach mehr.
Die beste (vielleicht 100%ige) Bioverfügbarkeit haben somit reine fermentierte Aminosäuren, wie sie im Produkt ArthroCollagen Typ 2 von eubiopur.de vorkommen.
180 Kapseln kosten hier 35€, 6 Kapseln enthalten z.B 600mg Hydroxyprolin = 1,16€
In herkömmlichen Kollagen-Hydrolysat (z:B Wehlesports, 1kg = 30€) sind pro 100g 11,9g Hydroxyprolin enthalten. 600mg Hydroxyprolin = 0,18€
Der zusätzliche Kostenfaktor beträgt hier bei freien Aminosäuren gegenüber Kollagen-Hydrolysat das 6-fache.
Ob es auch um diesen Faktor bioverfügbarer ist, bezweifle ich, immerhin ist die Verdaung des Menschen darauf angelegt Nahrung aufzuschließen und in seine Grundbausteine zu zerlegen.
Bei Tendoforte fand ich auch in der publizierten Studie keine weiteren Hinweise zur Teilchengröße - irgendwo also zwischen Kollagenhydrolysat und freien Aminosäuren.
Vermutlich bekommt man also - in Bezug auf die Aufnahme von Aminosäuren im Darm und Zielgewebe - mehr für sein Geld bei Kollagenhydrolysat.
Der einzige Nachteil, der mir einfällt: Zu viel Protein täglich im Darm ist ggf. schlecht fürs Mikrobiom und dann wie EEC schon gesagt hat die mögliche Gefahr von Nierensteinen bei hohen Dosierungen (wobei Letzteres hier eben dann dosisabhängig im gleichen Maße für die beiden anderen Formen der Einnahme "freie Aminosäuren" und "bioaktive Kollagenpeptide Tendoforte" zutrifft)
Also
einziger Vorteil von Tendoforte oder freien Aminosäuren wäre dann eine mögliche Wenigerbelastung des Mikrobioms mit Protein/Proteinstoffwechselprodukten? Demnach hauptsächlich ein Vorteil bzw. etwas verminderter Risikofaktor für Leute mit Dysbiosen (was womöglich auf einige, wenn nicht viele FQAD-Patienten zutrifft).
Trotzdem hätte Tendoforte keine Vorteile bzgl. der direkten Bioverfügbarkeit am Zielgewebe und somit Geweberegeneration an Sehnen, Knorpel etc. gegenüber Kollagenhydrolysat.
Korrigiert mich bitte, falls ich einen Logikfehler gemacht habe oder irgendetwas Wichtiges nicht beachtet habe.