Der Medikamenten-Thread: Schmerzmittel, Antidepressiva u. andere Medikamente post-flox
Verfasst: 14.04.2020, 11:32
Hallo zusammen
Ich würde gerne Erfahrungsberichte sammeln. Wer von euch hat post-flox Psychopharmaka genommen wie SSRI, SNRI, TCA, Benzos/Z-Substanzen usw. Die Recherche zu dem Thema war nicht ganz einfach, es gab kaum Erfahrungsberichte. Unten poste ich gerne nochmals aus einem anderen Thread meine Suchergebnisse.
Ich würde also gerne folgendes wissen:
- Substanz inkl. Einnahmedauer (da bei praktischen allen Substanzen dieser Klasse 1-2 Wochen NW vorhanden sind)
- Effekt auf Floxbeschwerden (bitte um Beschreibung)
- Sonstige Nebenwirkungen
- Gerne auch die Supps mit einbeziehen, jedoch soll der Fokus dieses Threads ausnahmsweise auf Medikamenten liegen - wir haben ja bereits in diversen Threads mögliche Alternativen besprochen.
Ich fange gerne an:
Keine Medikamenteneinnahme postflox.
Rhodiola rosea, 4 Monate postflox bis 10 Monate postflox, Effekt zu Beginn gut, Wirkverlust nach 4 Monate Einnahme, aktuell abgesetzt
Johanniskraut: Zeller (Ze117): guter Effekt, NW sexuelle Dysfunktion, deswegen abgesetzt; Jarsin: Starke Sehnenschmerzen, abgesetzt
Ich denke aktuell über die low-dose Einnahme von Escitalopram resp. Vortioxetine nach. Ebenso ein Kandidat ist Duloxetin low-dose, da sehr gut in der Klinik wirksam bei chronischen Schmerzen des Bewegungsapparates. Weitere Kandidaten wären: Ketamin-Nasenspray, Clonazepam
Achtung: Mir ist klar, dass diese Medikamente langfristig die Heilungschancen nicht verbessern. Es gibt durchaus Medikamente, bei welchen ich das denke (z.B. PDE-5 Inhibitoren für Neuropathien), jedoch bei den AD sehe ich das definitiv nicht. Aber es ist sicherlich ein wichtiges Thema, da in low-dose wahrscheinlich der Effekt auf die Mitochondrien eher kaum bis mässig-belastend ist.
Ich hoffe ich stosse damit niemanden vor den Kopf. Hier im Forum herrscht verständlicherweise eine starke Anti-Schulmedizin Stimmung, obwohl jene durchaus einen Beitrag leisten kann - auch wenn es nur um vorübergehende Symptomlinderung geht.
Herzlich
Marco
in diesem Thread könnten wir ebenso Erfahrungsberichte sammeln zu weiteren Medikamenten. Also gerne auch Erfahrungsberichte zu Schmerzmittel wie Opiate (welche die Mitos weniger belasten anscheinend als NSAR) oder off-label Medikamente für Neuropathie
wie PDE-5 Inhibitoren. Eigentlich alles was sonst bisher kaum Platz hatte im Forum hoffe ich hier diskutieren zu können, ohne je-
mandem den Eindruck zu geben die Schulmedizin kann unser Problem lösen - was sie bis jetzt definitiv nicht kann.
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Hier meine Recherche:
Wie es bei Flox wirkt ist schwierig vorherzusagen. Meine Recherche zu Antidepressiva hat folgendes erbracht:
1. Cymbalta als Hit or Miss wird bei einigen Neuropathie-geplagten Floxies gut vertragen, siehe z.B. Stu's Story auf Floxiehope.
2. Auf myquinstory wird negativ gewarnt vor: Fluoxetine, Sertraline, Venlaflaxin; Neutral: Duloxetin, neutral bis positiv: Escitalopram
3. Escitalopram schützt bei Huntingtos-Disease (HD) Modell vor oxidativem Stress und schwächt mitochondriale Störung ab.
4. Duloxetin wirksam bei Sehnenbeschwerden, z.B. chronischer Tennisellbogen (18 Monate trotz Physio unverändert, nach 4 Wochen weg)
5. Amitriptylin induziert oxidativen Stress und CoQ10 Mangel in psychiatrischen Patienten. Wird auch bei chronischen Schmerzen angewandt.
6. Vortioxetine (SSRI, 2013) erhöht Anzahl Mitochondrien und Synapsen im Gehirn. Verbessert Kognition unabh. vom antidepressiven Effekt.
Natürliche Alternativen bei Depression & Angst:
- Rhodiola Rosea
- Johanniskraut*
- CBD
- SAMe
- Tryptophan / 5-htp
- Omega 3, mind. 60% EPA, >2g
*Achtung: ich habe wiederholt durch Jarsin sehr starke Schmerzen in den Achillessehnen bekommen; das Produkt von Zeller (Hyperforin-arm, Ze117) habe ich keinerlei Floxbeschwerden - dafür sehr starke sexuelle Dysfunktion nach wenigen Wochen.
Quellen:
Floxiehope
http://www.myquinstory.info/antidepressants/
Escitalopram in HD Modell: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4410522/
Duloxetin & tennis elbow: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2556345/
Amitriptylin: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22118833
Vortioxetine: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6007239/
Nachtrag vom 15.05.2022
Re: Der Medikamenten-Thread: Schmerzmittel, Antidepressiva u. andere Medikamente post-flox
#31064
Beitrag von EagleEyeC » 15. Mai 2022, 08:16
Ich wollte mal diesen Thread updaten für alle, damit ihr nicht die gleichen "Fehler" wie ich mache. Ich habe unterdessen so praktisch alles alternativ- und schulmedizinische durch, was man sich vorstellen kann. Da die meisten hier nur das alternativmedizinische Versuchen, hilft dieser Post evtl. einigen
@Uschi: evtl. könntest du diesen Post mit Datumsangabe an den ersten Post anheften:
Antidepressiva:
- Escitalopram (SSRI): 3 Monate Verschlechterung nach 3 Tagen Einnahme, primär die Nerven stärker gereizt.
- Tianeptine: deutliche Verschlechterung der Beschwerden
- Amitryptilin: Dito
- Pregabalin: Verschlechterung wie bei Mitochondrion beschrieben
- Lacosamide: Verbesserung der SENSIBLEN Neuropathien, keinen Einfluss auf Muskulatur, Sehnen etc.
- Buprenorphin: Zuerst Verbesserung, nach einigen Tagen dann doch ein Schub. Mastzellen? keine Ahnung..
- Memantine: keinen Effekt, keinen Schub. Bisschen Schwindlig als NW
- Clonazepam/Benzos: einzig wirksame Substanzen bisher. Massive Reduktion der Beschwerden (Muskulatur, Sehnen, BrainFog, Fatique), keine Nebenwirkung. Problem der Toleranz und Abhängigkeit. Ich empfehle es nur im absoluten Notfall und bei schwersten Fällen. Ich konnte dank Clonazepam 1 Jahr lang halbwegs normal leben arbeiten etc. Ohne die Substanz wäre meine Studium flöten gegangen.
Leider habe ich bisher nichts gefunden, was für NICHT-Floxbeschwerden hilft OHNE die Flox-Beschwerden zu verschlimern. Das ist problematisch nach einer OP oder bei sonstigen Schmerzen.
Das einzige was ich nicht getestet habe - weil ich bereits Escitalopram nicht vertrug - war Duloxetin, welches wie hier im Thread beschrieben doch bei einigen US Floxies Erfolge brachte. Ob ich mich das noch traue? Glaube nicht
Ein neuer Ansatz sind Calcium-Antagonisten wie Verapamil, welches weiter oben ansetzen und de oxidativen Stress unterbinden. Ob das für die Schmerzen hilfreich ist? Keine Ahnung, ich kenne nur Mitochondrion, der damit seine Mastzellen wieder in den Griff gekriegt hat.
Ebenfalls hatte ich nie die mehrmals angebotene Ketamin-Therapie probiert
Schlussendlich sind wir glaube ich besser bedient mit Pacing und Schonung. Es ist echt
fies eine Schmerzerkrankung zu haben bei der keinerlei Medikamente wirklich wirken ausser genau jene Gruppe, die schwerwiegend ahängig macht.
Ich bin in Gedanken bei euch allen und hoffe wir finden irgendwann eine bessere Therapie als das, was wir bisher haben.
Liebe Grüsse
EEC
Ich würde gerne Erfahrungsberichte sammeln. Wer von euch hat post-flox Psychopharmaka genommen wie SSRI, SNRI, TCA, Benzos/Z-Substanzen usw. Die Recherche zu dem Thema war nicht ganz einfach, es gab kaum Erfahrungsberichte. Unten poste ich gerne nochmals aus einem anderen Thread meine Suchergebnisse.
Ich würde also gerne folgendes wissen:
- Substanz inkl. Einnahmedauer (da bei praktischen allen Substanzen dieser Klasse 1-2 Wochen NW vorhanden sind)
- Effekt auf Floxbeschwerden (bitte um Beschreibung)
- Sonstige Nebenwirkungen
- Gerne auch die Supps mit einbeziehen, jedoch soll der Fokus dieses Threads ausnahmsweise auf Medikamenten liegen - wir haben ja bereits in diversen Threads mögliche Alternativen besprochen.
Ich fange gerne an:
Keine Medikamenteneinnahme postflox.
Rhodiola rosea, 4 Monate postflox bis 10 Monate postflox, Effekt zu Beginn gut, Wirkverlust nach 4 Monate Einnahme, aktuell abgesetzt
Johanniskraut: Zeller (Ze117): guter Effekt, NW sexuelle Dysfunktion, deswegen abgesetzt; Jarsin: Starke Sehnenschmerzen, abgesetzt
Ich denke aktuell über die low-dose Einnahme von Escitalopram resp. Vortioxetine nach. Ebenso ein Kandidat ist Duloxetin low-dose, da sehr gut in der Klinik wirksam bei chronischen Schmerzen des Bewegungsapparates. Weitere Kandidaten wären: Ketamin-Nasenspray, Clonazepam
Achtung: Mir ist klar, dass diese Medikamente langfristig die Heilungschancen nicht verbessern. Es gibt durchaus Medikamente, bei welchen ich das denke (z.B. PDE-5 Inhibitoren für Neuropathien), jedoch bei den AD sehe ich das definitiv nicht. Aber es ist sicherlich ein wichtiges Thema, da in low-dose wahrscheinlich der Effekt auf die Mitochondrien eher kaum bis mässig-belastend ist.
Ich hoffe ich stosse damit niemanden vor den Kopf. Hier im Forum herrscht verständlicherweise eine starke Anti-Schulmedizin Stimmung, obwohl jene durchaus einen Beitrag leisten kann - auch wenn es nur um vorübergehende Symptomlinderung geht.
Herzlich
Marco
in diesem Thread könnten wir ebenso Erfahrungsberichte sammeln zu weiteren Medikamenten. Also gerne auch Erfahrungsberichte zu Schmerzmittel wie Opiate (welche die Mitos weniger belasten anscheinend als NSAR) oder off-label Medikamente für Neuropathie
wie PDE-5 Inhibitoren. Eigentlich alles was sonst bisher kaum Platz hatte im Forum hoffe ich hier diskutieren zu können, ohne je-
mandem den Eindruck zu geben die Schulmedizin kann unser Problem lösen - was sie bis jetzt definitiv nicht kann.
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Hier meine Recherche:
Wie es bei Flox wirkt ist schwierig vorherzusagen. Meine Recherche zu Antidepressiva hat folgendes erbracht:
1. Cymbalta als Hit or Miss wird bei einigen Neuropathie-geplagten Floxies gut vertragen, siehe z.B. Stu's Story auf Floxiehope.
2. Auf myquinstory wird negativ gewarnt vor: Fluoxetine, Sertraline, Venlaflaxin; Neutral: Duloxetin, neutral bis positiv: Escitalopram
3. Escitalopram schützt bei Huntingtos-Disease (HD) Modell vor oxidativem Stress und schwächt mitochondriale Störung ab.
4. Duloxetin wirksam bei Sehnenbeschwerden, z.B. chronischer Tennisellbogen (18 Monate trotz Physio unverändert, nach 4 Wochen weg)
5. Amitriptylin induziert oxidativen Stress und CoQ10 Mangel in psychiatrischen Patienten. Wird auch bei chronischen Schmerzen angewandt.
6. Vortioxetine (SSRI, 2013) erhöht Anzahl Mitochondrien und Synapsen im Gehirn. Verbessert Kognition unabh. vom antidepressiven Effekt.
Natürliche Alternativen bei Depression & Angst:
- Rhodiola Rosea
- Johanniskraut*
- CBD
- SAMe
- Tryptophan / 5-htp
- Omega 3, mind. 60% EPA, >2g
*Achtung: ich habe wiederholt durch Jarsin sehr starke Schmerzen in den Achillessehnen bekommen; das Produkt von Zeller (Hyperforin-arm, Ze117) habe ich keinerlei Floxbeschwerden - dafür sehr starke sexuelle Dysfunktion nach wenigen Wochen.
Quellen:
Floxiehope
http://www.myquinstory.info/antidepressants/
Escitalopram in HD Modell: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4410522/
Duloxetin & tennis elbow: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2556345/
Amitriptylin: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22118833
Vortioxetine: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6007239/
Nachtrag vom 15.05.2022
Re: Der Medikamenten-Thread: Schmerzmittel, Antidepressiva u. andere Medikamente post-flox
#31064
Beitrag von EagleEyeC » 15. Mai 2022, 08:16
Ich wollte mal diesen Thread updaten für alle, damit ihr nicht die gleichen "Fehler" wie ich mache. Ich habe unterdessen so praktisch alles alternativ- und schulmedizinische durch, was man sich vorstellen kann. Da die meisten hier nur das alternativmedizinische Versuchen, hilft dieser Post evtl. einigen
@Uschi: evtl. könntest du diesen Post mit Datumsangabe an den ersten Post anheften:
Antidepressiva:
- Escitalopram (SSRI): 3 Monate Verschlechterung nach 3 Tagen Einnahme, primär die Nerven stärker gereizt.
- Tianeptine: deutliche Verschlechterung der Beschwerden
- Amitryptilin: Dito
- Pregabalin: Verschlechterung wie bei Mitochondrion beschrieben
- Lacosamide: Verbesserung der SENSIBLEN Neuropathien, keinen Einfluss auf Muskulatur, Sehnen etc.
- Buprenorphin: Zuerst Verbesserung, nach einigen Tagen dann doch ein Schub. Mastzellen? keine Ahnung..
- Memantine: keinen Effekt, keinen Schub. Bisschen Schwindlig als NW
- Clonazepam/Benzos: einzig wirksame Substanzen bisher. Massive Reduktion der Beschwerden (Muskulatur, Sehnen, BrainFog, Fatique), keine Nebenwirkung. Problem der Toleranz und Abhängigkeit. Ich empfehle es nur im absoluten Notfall und bei schwersten Fällen. Ich konnte dank Clonazepam 1 Jahr lang halbwegs normal leben arbeiten etc. Ohne die Substanz wäre meine Studium flöten gegangen.
Leider habe ich bisher nichts gefunden, was für NICHT-Floxbeschwerden hilft OHNE die Flox-Beschwerden zu verschlimern. Das ist problematisch nach einer OP oder bei sonstigen Schmerzen.
Das einzige was ich nicht getestet habe - weil ich bereits Escitalopram nicht vertrug - war Duloxetin, welches wie hier im Thread beschrieben doch bei einigen US Floxies Erfolge brachte. Ob ich mich das noch traue? Glaube nicht
Ein neuer Ansatz sind Calcium-Antagonisten wie Verapamil, welches weiter oben ansetzen und de oxidativen Stress unterbinden. Ob das für die Schmerzen hilfreich ist? Keine Ahnung, ich kenne nur Mitochondrion, der damit seine Mastzellen wieder in den Griff gekriegt hat.
Ebenfalls hatte ich nie die mehrmals angebotene Ketamin-Therapie probiert
Schlussendlich sind wir glaube ich besser bedient mit Pacing und Schonung. Es ist echt
fies eine Schmerzerkrankung zu haben bei der keinerlei Medikamente wirklich wirken ausser genau jene Gruppe, die schwerwiegend ahängig macht.
Ich bin in Gedanken bei euch allen und hoffe wir finden irgendwann eine bessere Therapie als das, was wir bisher haben.
Liebe Grüsse
EEC