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Lefofloxacin mangels Alternativen nehmen

tamagotschi2000
Beiträge: 2
Registriert: 06.08.2020, 10:19

Lefofloxacin mangels Alternativen nehmen

#23045

Beitragvon tamagotschi2000 » 06.08.2020, 10:23

Hallo,

ich leide seit ca. 1 Jahr an einer chronischen Prostatitis.

Jetzt wurden erstmals e-Coli im Ejakujat verschrieben. Der Urologe hat mir direkt Levofloxazin verschrieben.

Nun habe ich gelesen, dass das Zeug nicht so ganz ohne ist.

Wie groß ist die Gefahr von Nebenwirkungen, wenn ich nur eine Packung nehme (10 Stück). Und was soll man machen, wenn es nicht viele Alternativen gibt? Weitere 40 Jahre mit den Dauerschmerzen im Unterbauch leben ist ja auch blöd ...

Habt Ihr Tips?

Viele Grüße,
Tamagotschi

mike217
Beiträge: 317
Registriert: 03.01.2020, 22:35

Re: Lefofloxacin mangels Alternativen nehmen

#23046

Beitragvon mike217 » 06.08.2020, 10:52

tamagotschi2000 hat geschrieben:Hallo,

ich leide seit ca. 1 Jahr an einer chronischen Prostatitis.

Jetzt wurden erstmals e-Coli im Ejakujat verschrieben. Der Urologe hat mir direkt Levofloxazin verschrieben.

Nun habe ich gelesen, dass das Zeug nicht so ganz ohne ist.

Wie groß ist die Gefahr von Nebenwirkungen, wenn ich nur eine Packung nehme (10 Stück). Und was soll man machen, wenn es nicht viele Alternativen gibt? Weitere 40 Jahre mit den Dauerschmerzen im Unterbauch leben ist ja auch blöd ...

Habt Ihr Tips?

Viele Grüße,
Tamagotschi


Vergiss es! Spiel nicht russisch Roulette mit Levofloxacin, Cipro, Moxi und wie sie alle heißen, mit was auch immer er dir andrehen will! Dieser Scheiß hat hier ein paar schon in den Rollstuhl geschickt. Darüber hinaus sind Fluorchinonole eigentlich Chemotherapeutika. Nimmst Du den Scheiß, machst Du im Prinzip auch gleich eine Chemotherapie durch!

Einzige Ausnahme wäre, wenn tatsächlich nur noch Levofloxacin hilft, aber bevor das der Fall ist, solltest Du Dir ein Antibiogram vom Urologen zeigen lassen! Die Ärzte wollen i.d.R. nur noch die Infektion bekämpfen, das Wohl des Patienten ist denen dabei eher egal, da Fluorchinonole sehr effektiv sind. Die Infektion ist dann weg, dafür hast Du dann einige andere, heftige neue Baustellen im Körper. Das willst Du nicht! Und wenn wirklich nur noch Levo hilft, dann solltest Du zeitgleich mit der Einnahme von Glutathion, Magnesium und andere Mikronährstoffe anfangen - siehe Flox 1x1.

Ansonsten hatte ich gestern auf spektrum.de noch einen Artikel über Phagen gelesen. In Hildesheim in der Helios Klinik scheint es einen Prof zu geben, der Patienten auch mit Phagen behandelt. Das sind umprogrammierte Viren, die direkt Bakterien angreifen und so unschädlich machen, ohne einen gleich mit Antibiotika zu vergiften.

Wäre vielleicht noch eine weitere Möglichkeit für dich, sofern Hildesheim jetzt für dich nicht am Arsch der Welt ist und nur noch Levofloxacin hilft.
10x Levofloxacin (September 2019) Dosierung nicht mehr bekannt
4x Levofloxacin (0-1-0) 500MG (Dezember 2019)


https://www.reddit.com/r/floxies
u/ZealousidealMind9800

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EagleEyeC
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Re: Lefofloxacin mangels Alternativen nehmen

#23048

Beitragvon EagleEyeC » 06.08.2020, 11:28

tamagotschi2000 hat geschrieben:Hallo,

ich leide seit ca. 1 Jahr an einer chronischen Prostatitis.

Jetzt wurden erstmals e-Coli im Ejakujat verschrieben. Der Urologe hat mir direkt Levofloxazin verschrieben.

Nun habe ich gelesen, dass das Zeug nicht so ganz ohne ist.

Wie groß ist die Gefahr von Nebenwirkungen, wenn ich nur eine Packung nehme (10 Stück). Und was soll man machen, wenn es nicht viele Alternativen gibt? Weitere 40 Jahre mit den Dauerschmerzen im Unterbauch leben ist ja auch blöd ...

Habt Ihr Tips?

Viele Grüße,
Tamagotschi



Als angehender Mediziner: Levo für Prostatitis ist nicht die korrekte Indikation. Das Zeug hat hier vielen das Leben komplett versaut. Ich würd nicht mit dem Feuer spielen und das ganze ohne FQ Antibiotikum angehen. Lg.

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Maximus
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Re: Lefofloxacin mangels Alternativen nehmen

#23049

Beitragvon Maximus » 06.08.2020, 12:03

Hallo tamagotschi2000,

lass dir das " Antibiogramm " vom Urologen zeigen.

Antibiotika, die gegen den e-Coli wirksam sind, sind mit S = sensibel gekennzeichnet.

Antibiotika, die gegen den e-Coli unwirksam sind, sind mit R = resistent gekennzeichnet.

Schau im Antibiogramm nach, ob sich ein Cephalosporine der III. Generation oder IV. Generation findet,
das mit S = sensibel gekennzeichnet ist.

Das wäre dann eine Alternative, sofern keine Allergie gegen Penicillin vorliegt.

Sollte eine Allergie gegen Penicillin oder Amoxicillin vorliegen, können Cephalosporine ambulant
nicht eingesetzt werden, da es zu einer Kreuzallergie kommen kann.

Cephalosporine der III. Generation sind :

Cefixim, Cefpodoxim (als Cefpodoximproxetil), Ceftibuten = Perorale Therapie
Cefotaxim, Ceftriaxon, Ceftazidim = Parenterale Therapie

Cephalosporine IV. Generation sind :

Cefepim, Ceftolozan (mit Tazobactam) = Parenterale Therapie

vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Cephalosporine

Perorale Therapie = Tablette
Parenterale Therapie = in die Vene, geht nur im Krankenhaus

Cephalosporine sind an sich gut verträglich. Sie penetrieren auch in die entzündete Prostata.

Die Therapiedauer beträgt 2 bis 4 Wochen je nach Schweregrad.

VG
Maximus
Zuletzt geändert von Maximus am 06.08.2020, 12:07, insgesamt 2-mal geändert.

tamagotschi2000
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Re: Lefofloxacin mangels Alternativen nehmen

#23050

Beitragvon tamagotschi2000 » 06.08.2020, 13:22

Hallo an alle,

erstmal vielen Dank für die vielen Antworten.

Ich werde mal schauen, ob ich an das Antibiogramm komme. Dann kann ich schauen, was es für Alternativen gibt.

Ich habe sogar zwei Bakterien, e-Coli und staphylococcus aureus :-(

Viele Grüße,
Tamagotschi

P.S. - Ich melde mich nochmal, wenn ich die Info habe.

Karlken
Beiträge: 905
Registriert: 14.06.2018, 15:36

Re: Lefofloxacin mangels Alternativen nehmen

#23051

Beitragvon Karlken » 06.08.2020, 16:39

Hallo Tamagotschi

Herzliches Willkommen im Forum.
Wünsche dir dass es dir bald wieder gut gehen wird.

Wie groß ist die Gefahr von Nebenwirkungen, wenn ich nur eine Packung nehme (10 Stück)


Ein "nur" gibt es bei dieser AB-Gruppe nicht. Es gibt Leute die haben nicht einmal die ersten 1-2 Tabletten ohne schwerste, dauerhafte und ggf irreversible Nebenwirkungen überstanden! Zu dieser Gruppe zähle ich mich auch.
Schon nach der 3.Tablette hätte bei mir der Groschen fallen müssen warum es mir so Sch...e ging. Die 4. hat mir dann den "Rest" gegeben.
Wiederum gibt es Leute die dieses AB einnehmen und erst einmal keine NW verspüren. Diese stellen sich u.U. erst Wochen bis Monate nach der Medikation ein. Dann wird es schwierig noch den Kausalzusammenhang herzustellen, sowohl für den Patienten wie auch etwaigen Ärzten.
Ich denke das jeder der diese AB-Gruppe eingenommen hat früher oder später Schaden davontragen wird. Sind dann so Alterungserscheinungen wie Arthrose, Kollagenabbau, Muskelschwäche, Demenz usw. Tritt alles jedoch völlig altersuntypisch auf, sprich zu früh.

Ich werde mal schauen, ob ich an das Antibiogramm komme


Dafür muß es dieses Antibiogramm geben. Ich würde wetten dass von deinem Arzt keines erstellt worden ist.
Ich bin mir grad nicht sicher ob man als Patient ein Antibiogramm einfordern kann?
Fakt ist jedoch dass ein Antibiogramm die Grundlage einer jeden Antibiotika-Therapie sein sollte.
Kosten liegen so bei 5-6€ die auch ggf. von der KK übernommen werden.
Trotzdem ist das leider hier in DE unüblich.

m.f.G.
Karlken
Levofloxacin 30.04. - 03.05.2018 je Tag 1x500mg


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