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Schwangerschaft

Floxigirl
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Schwangerschaft

#6253

Beitragvon Floxigirl » 17.07.2018, 12:31

Ist eine Gefloxte hier im Forum die mal schwanger war?
Ich habe Angst, dass meine DNA zerstört ist und ich nie ein gesundes Kind gebären kann.
Gibt es in dieser Hinsicher Erfahrungsberichte?

Danke und LG
„Wenn behauptet wird, dass eine Substanz keine Nebenwirkung zeigt, so besteht der dringende Verdacht, dass sie auch keine Hauptwirkung hat.“
Gustav Kuschinsky: deutscher Pharmakologe (1904–1992)

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Krabiwi
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Re: Schwangerschaft

#6254

Beitragvon Krabiwi » 17.07.2018, 12:34

Rein von der Biochemie her verursacht Flox eine Mitochondriopathie. Die Kinder bekommen die Mitochondrien ausschließlich über die Eizelle vererbt. Das Risiko, dass die Mitochondriopathie, also schadhafte bzw. mutierte mDNA, auf das Kind vererbt wird ist somit definitiv gegeben.

Man muss halt dafür sorgen die schadhafte mDNA loszuwerden.
Übersicht: viewtopic.php?f=35&t=749

„Was bringt den Doktor um sein Brot? (a) die Gesundheit und (b) der Tod. Drum hält der Arzt, auf dass er lebe, uns zwischen beidem in der Schwebe.“ (Eugen Roth)

Floxigirl
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Re: Schwangerschaft

#6258

Beitragvon Floxigirl » 17.07.2018, 12:59

Krabiwi hat geschrieben:Man muss halt dafür sorgen die schadhafte mDNA loszuwerden.

danke, das werd ich versuchen...
„Wenn behauptet wird, dass eine Substanz keine Nebenwirkung zeigt, so besteht der dringende Verdacht, dass sie auch keine Hauptwirkung hat.“
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Re: Schwangerschaft

#6270

Beitragvon Floxi » 17.07.2018, 18:20

Hallo Floxigirl,
eine menschliche Eizelle hat mehrere 100.000 Mitos. Der geößte Einfluss auf die Intaktheit der Mitos ist das Alter. Toxische Einflüsse wie Rauchen haben zwar einen signifikanten Einfluss auf die Eizellqualität bei einer künstlichen Befruchtung, aber letztendlich spielt hier auch hauptsächlich das Alter der Frau die großte Rolle.
Dh eine junge Frau um die 25 hat trotz Flox oder andere toxische Einflüsse sehr gute Eizellen, eine Ü 40 Frau postflox könnte ggf etwas an ihrer Eizellqualität bemerken. Es gibt natürlich noch absolut keine wissenschaftlichen Zahlen darüber.
Die meisten Eizellen mit nicht intakten Mitos entwickeln sich nicht weiter.

Alles Gute!
Ende April 2017
5 Tage 2x 250mg Ciprofloxacin

September 2014
Ciprofloxacin 250mg ( Dosierung nicht mehr bekannt)

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Re: Schwangerschaft

#6274

Beitragvon Floxigirl » 17.07.2018, 19:53

Hallo Floxi, vielen Dank für deine Ausführungen.
Dass mit zunehmendem Alter die Gefahr von Fehlgeburten steigt ist bekannt.
Es geht mit um das zusätzliche Risiko unter Flox. Eine erworbene Mitochondriopathie kann vererbt werden, wenn ein hoher Anteil der Mitochondrien der befruchteten Eizelle durch Umwelteinflüsse (irreversibel) geschädigt wurden. Will man das seinem Kind antun?
Ich habe halt keine Studien gefunden die dieses Risiko untersucht haben.
@Krabiwi: ist dir etwas bekannt?
LG
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Re: Schwangerschaft

#6276

Beitragvon Katalin » 17.07.2018, 20:36

Hallo, ich mische mich hier rein, weil aufgrund der Fragestellung gerne das ansprechen würde, was mir (je mehr ich von der Materie weiß umso mehr) im Kopf herumspukt. Wir haben mitochondriale DNA Schäden. Krabiwi meint (was logisch erscheint) dass die Schäden im Falle einer Schwangerschaft an das Kind weitergegeben werden kann. Sagt mal liebe Leute, liege ich falsch oder richtig in der Annahme, dass diese ganze Floxgeschichte die Wahrscheinlichkeit vom Ausarten einzelnen Zellen (sprich Tumor) auch signifikant erhöht?!
Sagt mir bitte, dass ich fantasiere...

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Krabiwi
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Re: Schwangerschaft

#6277

Beitragvon Krabiwi » 17.07.2018, 22:40

Man muss zwischen Zellkern-DNA und mDNA differenzieren.

Bei einer sekundären Mitochondriopathie mit starken Symptomen wie bei Flox ist locker 30-50% der mDNA beschädigt. Somit natürlich auch die Mitos der Eizelle und auch bei den folgenden neuen Eiszellen, da sich die beschädigten Mitos weiterhin teilen und auf die neuen Eizellen vererbt werden. Eine Studie gibt es leider noch nicht, aber wenn man weiß wie Mtos und Zellen sich teilen sowie ihre DNA vererben, ist es logisch dass Flox hier Auswirkungen haben muss.

Ähnliches ist es auch bei den Spermatozoen, diese benötigen Mitos um sich fortzubewegen, sprich ein Mann mit Mitochondriopathie ist weniger zeugungsfähig, da die Spermatozoen schwächer sind.

Es ist empfehlenswert, sobald die gröbsten Symptome nachlassen, wirklich noch längere Zeit 1-2 Jahre weiterhin Mitotherapie nach Kuklinski zu betreiben, damit sich das alles optimal erholt, die beschädigte mDNA aussortiert wird und die gesunde mDNA sich durchsetzt.

" Sagt mal liebe Leute, liege ich falsch oder richtig in der Annahme, dass diese ganze Floxgeschichte die Wahrscheinlichkeit vom Ausarten einzelnen Zellen (sprich Tumor) auch signifikant erhöht?!"

FCs können zum Glück der Zellkern-DNA direkt nichts anhaben, da diese von Schutzproteinen, sog. Histonen, umhüllt sind, das wäre sonst noch übler. Aber leider kann der oxidative Stress, insbesondere OH und ONOO Radikale auch die Zellkern-DNA mit der Zeit mutieren, was Krebs verursachen kann.

Man muss einfach so schnell wie möglich den oxidativen Stress unter Kontrolle bringen.

Viele Grüße
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Re: Schwangerschaft

#6278

Beitragvon Floxi » 17.07.2018, 23:02

Gruselig ist, dass unter Embryotox das Cipro als relativ harmlos dargestellt wird.

Code: Alles auswählen

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie: Ciprofloxacin ist ein Antibiotikum der 2. Wahl in der Schwangerschaft. Es sollte nur nach Prüfung besser geeigneter Alternativen eingesetzt werden. Eine lokale Anwendung ist akzeptabel.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft: keine

Besser erprobte Alternativen: Penicilline, Cephalosporine, Makrolide.


https://www.embryotox.de/ciprofloxacin.html
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Re: Schwangerschaft

#6279

Beitragvon Floxigirl » 18.07.2018, 00:01

Tja, wie mein Bruder immer sagt: „alles kann, nichts muss“
„Wenn behauptet wird, dass eine Substanz keine Nebenwirkung zeigt, so besteht der dringende Verdacht, dass sie auch keine Hauptwirkung hat.“
Gustav Kuschinsky: deutscher Pharmakologe (1904–1992)

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Re: Schwangerschaft

#21913

Beitragvon Nina » 15.06.2020, 16:42

Hallo an Alle,

ich hätte mal eine Frage an die medizinisch bewanderten von Euch. Mal angenommen man ist ca. 1 Jahr lang symptomfrei und therapiert seine Mitochondrien in dieser Zeit weiter.
Glaubt ihr, dass es dann möglich wäre ein gesundes Baby auf die Welt zu bringen?
Wäre nicht alleine der oxidative Stress während einer Geburt prädestiniert einen Schub auszulösen oder wäre vielleicht sogar eher ein Kaiserschnitt empfehlenswert? Wenn ja, wie schaut das mit der Betäubung aus und müsste man zur Prophylaxe nicht wieder ein AB nehmen? Aktuell wäre es bei mir definitiv zu früh, aber ich denke schon häufiger drüber nach, ob das irgendwann noch möglich wäre. Bei Floxy Hope gibt es auch Berichte von ehemalig gefloxten Frauen, die noch gesunde Kinder bekommen haben.
Was meint ihr?
Lg Nina
Im Juni 2019 5 Tage lang 2 mal am Tag
250 mg Ciprofloxacin

loxxx

Re: Schwangerschaft

#22029

Beitragvon loxxx » 18.06.2020, 22:15

habe schon von manchen gehört, dass es ihnen durch die Schwangerschaft besser ging und das teilweise auch anschließend angehalten hat.

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Krabiwi
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Re: Schwangerschaft

#22117

Beitragvon Krabiwi » 22.06.2020, 19:04

Nina hat geschrieben:Glaubt ihr, dass es dann möglich wäre ein gesundes Baby auf die Welt zu bringen?


Hallo, ja Flox schädigt die Mt und somit u.U. auch die Mt der Eizelle. Das ist aber alles nur Theorie. Die Frage ist nun wie stark und nachhaltig diese Schäden sein könnten. Eizellen haben zig tausende Mt, einen kurzen Reproduktionszyklus und können somit Schäden weit besser kompensieren und reparieren als bspw. Sehnenzellen.

Ich würde mutmaßen, dass das Risiko für ein Kind bei leichtem bist mittlerer Floxung sehr gering ist. Bei schwerem Flox mit starkem CFS dagegen eher problematisch, aber in dem Fall wird man vor lauter Symptomen und Schwäche gar nicht erst ans Kinderkriegen denken.

MfG
Übersicht: viewtopic.php?f=35&t=749

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Re: Schwangerschaft

#22120

Beitragvon nino » 22.06.2020, 23:41

Ich habe schon mehrere Berichte von gefloxten Frauen gelesen, die selbst nach Jahren Flox gesunde Kinder zur Welt brachten.

Die mitochondrialen Schäden betreffen außerdem (in der Regel?) nicht jedes Gewebe/jede Zellart und auch nicht bei jedem Betroffenen dasselbe Gewebe.

Alles in Allem konnte ich aus den Berichten von Betroffenen herauslesen, dass man sich wenig Sorgen um die genetische Unversehrtheit des Kindes machen muss. Sorgen würde ich mir eher darum machen, wie man als gefloxte die Schwangerschaft kräfte- und schmerzmäßig durchstehen kann. Aber diesbezüglich hab ich leider das falsche Geschlecht, um hier was abzuschätzen, und überlasse das lieber erfahrenen und weiblichen Forenmitgliedern.
Mitte 20
2x 500mg Ciprofloxacin, jeweils 1 Tablette am 29. und 30.10.2019

Aurorafalter )(

Re: Schwangerschaft

#22187

Beitragvon Aurorafalter )( » 29.06.2020, 10:20

Hallöchen,

Evtl könnte noch interessant sein, dass mache Augenerkrankungen oder ein pseudotumor cerebri (erhöhter Hirbdruck) bei der Schwangerschaft und geburt mitbedacht werden sollten.

Ein pseudotumor cerebri kann zum bsp. Durch manch ein Medikament verursacht werden.
Von alleine verschwindet diese erkrankung ab und an zum glück wohl auch wieder.

Hier mal eine Seite dazu:

https://www.thieme-connect.de/media/kli ... 5154-1.jpg

Möge heilung geschehen und alles gut werden :-)

Lg,
Aurorafalter


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