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Verschreibung von FCs bei Verdacht

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Luketheman
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Verschreibung von FCs bei Verdacht

#31134

Beitragvon Luketheman » 22.05.2022, 17:57

Guten Tag,

kennt sich jemand ein bisschen im Medizinrecht aus?

Die Frage ist eigentlich ganz einfach und zwar darf ein Arzt ein Fluorchinolon ohne eine gesicherte Diagnose verschreiben? Also bei einer Verdachts Diagnose so wie in meinem Fall? Keine Bakterien im Urin und Ultraschall Farb Doppler zeigte auch keine eindeutigen Hinweise auf eine bakterielle Entzündung. Trotzdem wurde mir Levofloxacin verschrieben.
Vielen Dank für die Hilfe falls jemand Bescheid weiß.

Mit freundlichen Grüßen
Lukas
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Levoflox26
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Re: Verschreibung von FCs bei Verdacht

#31136

Beitragvon Levoflox26 » 22.05.2022, 18:36

Hey Lukas,

zuvor, ich weiß es nicht. Aber ich bin mir fast sicher, er wird eine Begründung finden.
Da heißt es schnell mal sowas wie "Gefahr im Verzug", könnte sich ja eine Sepsis oder sowas ergeben. Viel wichtiger finde ich, ob er dich über die NW aufgeklärt und das dokumentiert hat. Evtl. kannst du mal einen Blick in deine Patientenakte werfen? Manchmal wird man auch ins Behandlungszimmer gerufen, wenn der Arzt noch nicht drin ist. Und wenn dann die Akte/PC schon vorliegt, Handy zücken und Bildchen machen? Die Idee kam mir diese Woche im Untersuchungszimmer einer Klinik. Ich hab locker 20 Minuten gewartet und mir derweil meine CT Bilder auf dem PC angeschaut. ;)

Ich hoffe, du bekommst noch sinnvollere Antworten als meine. :oops:

lg uschi

Wenn du heute schon aufgibst, wirst du nie wissen ob du es morgen geschafft hättest.

gefloxt 10/2016 = 10 x 500mg Levo und 9/2017 = 5 x 250mg Levo
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Luketheman
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Re: Verschreibung von FCs bei Verdacht

#31137

Beitragvon Luketheman » 22.05.2022, 18:58

Hallo Uschi,

die Ärzte sind verpflichtet dir eine Einsicht in die Patientenakten zu geben. Deshalb werde ich mir sie direkt holen wenn ich wieder laufen kann.

Nein er hat mit mir über keinerlei Risiken oder Nebenwirkungen gesprochen. Ich wusste ja nicht mal das es ein Antibiotikum ist, er hat mir einfach nur ein Rezept gegeben.
Natürlich kann er in den Bericht einfach schreiben das er mich aufgeklärt hätte.
Wenn das dann da drin steht dann platzt mir endgültig der Kragen. Dann kann ihm keiner mehr helfen. Sorry hab heute wieder starke Schmerzen und bin voller Wut!

LG Lukas
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Re: Verschreibung von FCs bei Verdacht

#31139

Beitragvon Levoflox26 » 22.05.2022, 19:36

Natürlich kann er in den Bericht einfach schreiben das er mich aufgeklärt hätte.


Eben. Ich weiß, dass man ein Recht auf Einsicht in die Akte hat. Aber dann ist ihm halt auch klar, dass du einen Verdacht gegen ihn hegst. Sollte sich also zufällig die Einsicht ergeben, würde ich sie nutzen. So meinte ich das. War es nicht auch so, dass die MTA dir am Telefon sagte, du sollst es weiter nehmen? Vielleicht zum nächsten Termin jemanden mitnehmen und sie darauf ansprechen?

Wenn du heute schon aufgibst, wirst du nie wissen ob du es morgen geschafft hättest.

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mfgoenk
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Re: Verschreibung von FCs bei Verdacht

#31147

Beitragvon mfgoenk » 23.05.2022, 12:48

Hallo Lukas,

ich kenne deinen konkreten Fall nicht, kann dir aber folgende allgemeinen Infos dazu geben:

Meines Wissens gibt es das so in der Form nicht, ABER:

Es gibt Leitlinien. In diesen Leitlinien ist eigentlich vieles geregelt. Im Falle eines Harnwegsinfektes zum Beispiel gibt es die Leitlinie S3. Hier wird klar geregelt, was Erstwahlantibiotikum ist und wann sollten Reserveantibiotika gegeben werden können/dürfen. Nun ist es so, das diese Dinge nicht in Stein gemeißelt sind und der Arzt durchaus von der Leitlinie abweichen kann, wenn es einen ernsten Grund dafür gibt. Es sind ja "nur" Leitlinien. Allerdings sollte er das sehr gut begründen können. Kann er das nicht, hat er ein Problem. Ist es nur eine Verdachtsdiagnose, umso schlechter für ihn!

Ebenso wichtig ist wie bereits erwähnt die Aufklärung.

Du kannst dir über den MDK kostenlose Gutachten zu deinem Fall erstellen lassen.

Die meisten Anwaltskanzleien bieten eine kostenlose Erstberatung. Hier erfährst du ob dein Fall reelle Aussichten hat.

Viele Grüße
Michael
Zuletzt geändert von mfgoenk am 23.05.2022, 12:50, insgesamt 1-mal geändert.

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Luketheman
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Re: Verschreibung von FCs bei Verdacht

#31148

Beitragvon Luketheman » 23.05.2022, 17:28

Hallo Michael,

Danke für deine Antwort ich habe schon Kontakt zu meiner Krankenkasse aufgenommen. Die haben mir einige Formulare zum ausfüllen zugeschickt. Ich kann aber noch nicht beweisen welche Schäden ich genau habe weil kein Arzt bei dem ich bisher war dazu fähig ist. Also lohnt sich ein MDK Gutachten noch nicht oder? Es wird ja wohl kaum reichen wenn ich schreibe ich habe seit der Einnahme starke Schmerzen. Leider habe ich nur von meinem Orthopäden die Diagnose Myotendinose aber keine Kausalität zum Levofloxacin.
Desweiteren habe ich keine Rechtsschutzversicherung... Sieht nicht gut aus.

Aber ich habe schon eine Beschwerde bei der Ärztekammer eingereicht. Weil ich nicht über Risiken und Nebenwirkungen vom Arzt aufgeklärt wurde und weil er es halt auf Verdacht verschrieben hat.


Mit freundlichen Grüßen
Lukas
Zuletzt geändert von Luketheman am 23.05.2022, 17:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Fibi
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Re: Verschreibung von FCs bei Verdacht

#31155

Beitragvon Fibi » 24.05.2022, 10:55

Hallo Lukas,
ich empfehle dir, zu Dr. Pieper nach Konstanz zu gehen. Er hat mir einen sehr guten Arztbrief geschrieben, den ich dann zusammen mit Haus- und Facharztberichten bei meiner Kasse einreichen konnte.
Schorsch von der FQAD-Beratung macht eine sehr gute Beratung für die rechtlichen Dinge und bietet Hilfe, wie man die Unterlagen zusammenstellt.
Viel Erfolg!
Fibi

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mfgoenk
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Re: Verschreibung von FCs bei Verdacht

#31158

Beitragvon mfgoenk » 24.05.2022, 11:35

Hallo Lukas,

der MDK stellt ja primär erstmal fest, ob du richtig oder falsch behandelt wurdest. Es ist wahrscheinlich aber durchaus von Vorteil, wenn man das durch solide Befunde untermauern kann.

So sehr ich mir auch wünsche, das in Sachen Flox viel mehr Menschen klagen, muss ich dir leider sagen, das ich die Finger von der Sache lassen würde, wenn du keine Rechtschutzversicherung hast. Die Prozesskosten gehen schnell in die zig tausende Euro. Ein normales Gutachten kostet zum Beispiel ganz easy 3000€. Ich führe aktuell 2 Prozesse parallel. Der eine hat bisher ca. 20000 € und der andere ca.30000 € verschlungen. Wäre ohne Rechtschutz für mich nicht möglich. Ein Ende ist jeweils nicht in Sicht.

Es gibt noch die Prozesskostenhilfe, aber da kenne ich mich nicht aus. Vielleicht wäre das etwas für dich?

Viele Grüße
Michael

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Luketheman
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Re: Verschreibung von FCs bei Verdacht

#31159

Beitragvon Luketheman » 24.05.2022, 13:24

Hey Leute,

Danke Fibi das hilft mir sehr weiter ich werde den Bogen von Dr. Pieper ausfüllen und ihm zu senden.
Reicht das oder soll ich noch extra einen Termin machen?

Hey Michael,

vielen Dank für die Informationen habe auch mit einer Anwältin für Medizinrecht gesprochen die hat mir ungefähr das gleiche gesagt. Schade das es keine Gerechtigkeit in diesem Land gibt, einfach nur traurig.
Das ist schon heftig und erschüttert mich bis in Mark. Mit solchen Kosten hätte ich nicht gerechnet dachte vielleicht ein par Tausend.

Dann werde ich das Geld wohl lieber in die Therapie stecken...

Vielen Dank euch nochmal und weiterhin alles Gute viel Erfolg bei den Prozessen und bei der Genesung.

Liebe Grüße
Lukas
Zuletzt geändert von Luketheman am 24.05.2022, 13:46, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Verschreibung von FCs bei Verdacht

#31160

Beitragvon Idgie » 24.05.2022, 13:51

Hallo Lukas,

Dr. Pieper hat auf seiner Seite genau geschrieben, wie das Läuft.

Haben Sie Ciprofloxacin, Levofloxacin, Ofloxacin, Moxifloxacin, Norfloxacin o.ä. eingenommen und haben den Verdacht an Nebenwirkungen zu leiden?
Dann füllen Sie bitte den anliegenden Fragebogen sorgfältig und leserlich aus und senden Sie ihn PER POST an die Praxisadresse:
Praxis Dr. Pieper, Eichhornstrasse 7 in 78464 Konstanz
Dazu legen Sie bitte ein max 2-seit. Begleitschreiben mit Ihrer Geschichte und die wichtigen Befunde in Kopie.
Warten Sie dann, bis wir uns mit Ihnen in Verbindung setzen.


Nachzulesen hier: https://www.praxisdrpieper.de/fluorchin ... wirkungen/

Gruß Idgie
Zuletzt geändert von Idgie am 24.05.2022, 13:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Fibi
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Re: Verschreibung von FCs bei Verdacht

#31172

Beitragvon Fibi » 24.05.2022, 18:54

mfgoenk hat geschrieben:Es gibt noch die Prozesskostenhilfe, aber da kenne ich mich nicht aus. Vielleicht wäre das etwas für dich?


Ja, man kann es mit Prozesskostenhilfe oder einem Prozesskostenfinanzierer versuchen, wenn man keine Rechtschutzversicherung hatte. Da muss es aber sehr sicher sein, dass die Gewinnchancen gut stehen. Um das einschätzen zu können, würde ich die FQAD-Beratung von Michael Georgi in Anspruch nehmen.
Gutachten über die KK/MDK oder Ärztekammer sind aber kostenlos. Das könnte man also in jedem Fall anleihern.

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Re: Verschreibung von FCs bei Verdacht

#31179

Beitragvon mfgoenk » 25.05.2022, 10:52

Hallo Lukas,

leider sind Recht haben und Recht bekommen zwei Paar Schuhe. Wenn man über Geldmittel verfügt, ist es auch einfacher, sein Recht zu bekommen. Das sollte in einem Land wie Deutschland nicht sein, aber leider ist es so. :(

Ich würde dir trotzdem dringend ans Herz legen, spätestens jetzt eine Rechtsschutzversicherung abzuschließen. Weiß der Geier, was noch alles kommt. Für mich ist das in der heutigen kranken Zeit absolut essentiell.

Ich wünsche dir gute Besserung!

Viele Grüße
Michael

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Re: Verschreibung von FCs bei Verdacht

#31187

Beitragvon Luketheman » 25.05.2022, 21:23

Ja richtig kranke Welt und armes Deutschland...

Vielen Dank Michael ich wünsche dir auch gute Besserung.

Immer versuchen positiv zu denken, solange wir kein FC mehr einnehmen kann es von Tag zu Tag nur besser werden!
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Re: Verschreibung von FCs bei Verdacht

#31243

Beitragvon EagleEyeC » 06.06.2022, 14:37

Luketheman hat geschrieben:Hallo Michael,

Danke für deine Antwort ich habe schon Kontakt zu meiner Krankenkasse aufgenommen. Die haben mir einige Formulare zum ausfüllen zugeschickt. Ich kann aber noch nicht beweisen welche Schäden ich genau habe weil kein Arzt bei dem ich bisher war dazu fähig ist. Also lohnt sich ein MDK Gutachten noch nicht oder? Es wird ja wohl kaum reichen wenn ich schreibe ich habe seit der Einnahme starke Schmerzen. Leider habe ich nur von meinem Orthopäden die Diagnose Myotendinose aber keine Kausalität zum Levofloxacin.
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Aber ich habe schon eine Beschwerde bei der Ärztekammer eingereicht. Weil ich nicht über Risiken und Nebenwirkungen vom Arzt aufgeklärt wurde und weil er es halt auf Verdacht verschrieben hat.


Mit freundlichen Grüßen
Lukas


Ich empfehle dir bei Schorsch von persönliche Beratung zu dem Thema zu machen. Du kannst da viel falsch machen. Lass das jemand machen, der es schon x-mal gemacht hat.

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Re: Verschreibung von FCs bei Verdacht

#31244

Beitragvon EagleEyeC » 06.06.2022, 14:37

mfgoenk hat geschrieben:Hallo Lukas,

leider sind Recht haben und Recht bekommen zwei Paar Schuhe. Wenn man über Geldmittel verfügt, ist es auch einfacher, sein Recht zu bekommen. Das sollte in einem Land wie Deutschland nicht sein, aber leider ist es so. :(

Ich würde dir trotzdem dringend ans Herz legen, spätestens jetzt eine Rechtsschutzversicherung abzuschließen. Weiß der Geier, was noch alles kommt. Für mich ist das in der heutigen kranken Zeit absolut essentiell.

Ich wünsche dir gute Besserung!

Viele Grüße
Michael


Das wird nicht viel bringen. Das Schadensereignis ist vorher entstanden. Das übernimmt keine Versicherung mehr.

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Re: Verschreibung von FCs bei Verdacht

#31247

Beitragvon mfgoenk » 06.06.2022, 14:43

Darum geht es auch nicht. Mann sollte in der heutigen Zeit immer eine RSV haben. Ganz ohne Flox.

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Re: Verschreibung von FCs bei Verdacht

#31255

Beitragvon EagleEyeC » 07.06.2022, 08:50

mfgoenk hat geschrieben:Darum geht es auch nicht. Mann sollte in der heutigen Zeit immer eine RSV haben. Ganz ohne Flox.


Das sehe ich auch so! Absolut. Ist so verdammt wichtig. Auch wenn es dann z.B. um IV etc. geht wieder.


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