GELENKE
Die antibakterielle Aktivität von Ofloxacin im Vergleich zu Ciprofloxacin.
Besonders wichtig sind die Veränderungen an den Knorpeln der gewichtstragenden Gelenke bei Kindern und
Jugendlichen. Da das Knochenwachstum im Einzelnen unterschiedlich abgeschlossen ist, sollte man alle diese
Substanzen erst bei Personen über 21 Jahren verordnen. Ebenso wird man bis auf Weiteres diese Substanzen
nicht während der Schwangerschaft verordnen dürfen...
(Quelle: Leppin-Lübbe, R, Frankfurt a. M. 1984, S. 7.)
VORLÄUFIGE EXPERIMENTELLE DATEN
1) Ofloxacin-induzierte Chinolonarthropathie bei juvenilen Ratten: Eine lichtmikroskopische Studie.
Nach unseren Erkenntnissen ist die Ofloxacin-induzierte Arthropathie nicht reversibel und die Schwere der
persistierenden Schäden nimmt im zeitlichen Verlauf zu.
http://journals.tubitak.gov.tr/medical/ ... 001-14.pdf
2) Hemmende Wirkung von Ciprofloxacin auf die Frakturheilung unter experimentellen Bedingungen.
Diese Daten legen nahe, dass experimentell herbeigeführte Frakturen nach Exposition gegenüber
therapeutischen Serumkonzentrationen von Ciprofloxacin im Frühstadium der Frakturreparatur eine
verzögerte Heilungsrate aufweisen... Die Verordnung von Ciprofloxacin während des Frühstadiums einer
Frakturreparatur kann den klinischen Verlauf der Frakturheilung beeinträchtigen.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10682725
3) Hemmende Wirkung von Levofloxacin and Trovafloxacin auf die Frakturheilung unter
experimentellen Bedingungen.
Wir haben bereits gezeigt, dass experimentell herbeigeführte Frakturen nach Exposition gegenüber
Ciprofloxacin eine verzögerte Frakturheilung aufweisen. Ziel dieser Studie war es, die Wirkung von
Levofloxacin und Trovafloxacin auf die Frakturheilung unter experimentellen Bedingungen zu bewerten, um
die Hypothese eines Klasseneffekts der Chinolone zu untersuchen... Diese Daten legen nahe, dass
experimentelle Frakturen nach systemischer Exposition gegenüber Levofloxacin oder Trovafloxacin während
des Frühstadiums einer Frakturreparatur eine verzögerte Heilungsrate aufweisen.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12966282
4) Ciprofloxacin verursacht zytoskelettale Veränderungen und eine Ablösung humaner und muriner
Chondrozyten in vitro.
Chinolone verursachen Schädigungen des Gelenkknorpels in unterschiedlichen Spezies, indem sie
Chelatkomplexe mit divalenten Kationen bilden und ein Magnesiumdefizit induzieren...
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10663387/
5) Wirkungen der Fluorchinolone auf das Wachstum humaner Chondrozyten und Chondrosarkome. Invitro/
In-vivo-Korrelationen.
Klinische und in vitro-Studien haben gezeigt, dass Fluorchinolone Chondrozyten schädigen... Unsere
Ergebnisse legen nahe, dass Ciprofloxacin chondrotoxisch wirkt.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11685846
6) Wirkungen von Ciprofloxacin und Ofloxacin auf adulten humanen Knorpel in vitro.
Nach der Inkubation humaner adulter Knorpelbiopsieproben mit Ciprofloxacin oder Ofloxacin wurden im
Elektronenmikroskop Schädigungen und Nekrosen der Chondrozyten beobachtet... Auch wenn die
unmittelbare klinische Signifikanz dieses Ergebnisses unklar ist, kann die Möglichkeit dauerhafter
Knorpelschäden nach einer Fluorchinolonbehandlung nicht ausgeschlossen werden... Wir demonstrieren
toxische Wirkungen der Chinolone auf humane adulte Chondrozyten mit anschließender deutlicher Nekrose
der Chondrozyten; diese Veränderungen waren bei den Kontrollen nicht zu beobachten... Die Konzentration
der in unserem Kulturmedium verwendeten Chinolone (1 mg/liter) entspricht der Serumkonzentration bei
erwachsenen Patienten.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC164164/
FALLBERICHTE
1) Arthropathie nach Ciprofloxacinanwendung durch einen erwachsenen Mukoviszidosepatienten.
Vorausgehende Fälle von Chinolon-induzierter Arthropathie, die pädiatrische Mukoviszidosepatienten oder
erwachsene Patienten ohne Mukoviszidose betrafen, wurden in der Literatur berichtet. Wir berichten über
den ersten Fall einer solchen Arthropathie bei einem erwachsenen Mukoviszidosepatienten. Diese Ergebnisse
werden durch eine Reexposition mit dem Arzneimittel gestützt... Unser Patient entwickelte Arthropathien
unter wiederholter Ciprofloxacintherapie. Er hatte in der Vorgeschichte keine Gelenkstörungen und
entwickelte während der letzten Ciprofloxacintherapie milde oder keine weiteren Symptome einer
Arthropathie, bis er 14 Monate später verstarb... Es bleibt unklar, warum die arzneimittelinduzierte
Arthropathie nicht während der ersten Ciprofloxacintherapie auftrat, sondern sich erst im Lauf des zweiten
und dritten Behandlungszeitraums manifestierte.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8453165 → DOI: 10.1177/106002809302700308
2) Schwere akute Polyarthritis bei einem Kind nach hoher Moxifloxacindosis.
Ein 12-jähriger vormals gesunder Junge wurde wegen einer zweitägigen schweren bilateralen Polyarthritis
hospitalisiert. Fünf Tage zuvor wurden ihm wegen einer milden Atemwegsinfektion fälschlicherweise täglich
zwei Gramm (50 mg/kg/T) Moxifloxacin verordnet. Bei der Klinikaufnahme stand das Kind unter starkem
Stress, es war unfähig zu gehen und wies starke Bewegungseinschränkungen aller großen Gelenke auf.
Entzündliche Schwellungen der Ellenbögen, Knie und Sprunggelenke sowie des rechten Handgelenks und
des ersten Metacarpophalangealgelenks waren zu beobachten. In beiden Knien kam es zu deutlichen
Gelenkergüssen mit suprapatellaren und parapatellaren Schwellungen und Ballottement der Patella. Im MRTBild
der Kniegelenke zeigten sich ausgeprägte Gelenk- und Schleimbeutelergüsse, ebenso eine Teilruptur des
linken vorderen Kreuzbands und ein diskreter Riss am Hinterhorn des Innenmeniskus... Dem Patienten wurde
Bettruhe und eine kurzfristige Therapie mit intravenösen und oralen Steroiden verordnet. Er wurde eine
Woche später in gutem Zustand entlassen. Während der nächsten 12 Monate zeigten sich bei einer monatlich
durchgeführten Nachuntersuchung keine Folgeschäden oder funktionellen Beeinträchtigungen der
betroffenen Gelenke.
https://www.researchgate.net/publicatio ... 30_SJID-08
3) Entwicklung von Fluorchinolonen zur Anwendung an pädiatrischen Patienten (FDA Anti-Infective
Drugs Advisory Committee, 62nd Meeting, 19. November 1997.)
DOCTOR BIDAULT: In drei Fällen von Kniegelenksergüssen kam es zu Folgewirkungen, die im ersten Fall nach
einem Jahr und im zweiten Fall nach 8 Monaten persistierten. Der dritte Fall betrifft einen 17-jährigen
Patienten, der Arthropathien entwickelte, die nicht auf das Arzneimittel zurückgeführt wurden, weshalb die
Behandlung für 2 Monate fortgesetzt wurde. Das führte zu einer destruktiven Arthropathie der Kniegelenke
und der Hüfte und drei Jahre später mussten Gelenkprothesen eingesetzt werden... Bei den letzten 9 Fällen
zeigten die Nachkontrollen drei Monate später, dass die Patienten immer noch Aktivitätseinschränkungen
hatten...
DOCTOR MELISH: Der einzige Grund, warum wir Sicherheitsbedenken haben, ist die vorliegende Evidenz,
dass bei jeder untersuchten Spezies eine dosis- und speziesspezifische irreversible Knorpelläsion auftreten
kann. Wenn eine irreversible Knorpelläsion auftreten kann, ist es sehr wahrscheinlich, dass diese auf lange
Sicht Probleme verursacht, deren Ausmaß wir nicht annähernd antizipieren können...
https://www.fda.gov/ohrms/dockets/ac/97 ... 3349t1.rtf
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