Krabiwi, striker_06 und ich haben damals das Protokoll begonnen. Zwischenzeitlich hatten auch Uschi und Karlken einige Zyklen gemacht und z.T gut dokumentiert. Danke an jeden, der sich an diesem Thrad beteiligt und seinen Verlauf dokumentiert.
Krabiwi ist schon seit einer ganzen Weile bei 2x2g NAM+R angekommen, erklärt Flox als besiegt, und ist bereits zu "neuen Ufern" (weiterer Gesundheitsoptimierung, Langlebigkeitsforschung usw.) aufgebrochen.
striker_06 hat das Protokoll soweit ich weiß nicht kontinuierlich durchgeführt und zudem zu viel Stearinsäure konsumiert, was das Protokoll wirkungslos macht bzw. neutralisiert (dies wurde jetzt "erkannt").
Ich selbst hatte letztes Jahr im Sommer ca. 9 Zyklen durchgeführt. Nach 9 Zyklen waren meine Beschwerden der Achillessehnen vollständig geheilt. Was zu diesem Zeitpunkt durch das Protokoll leider nicht aufzuhalten war, waren sich intensivierende Knieschmerzen.
An dieser Stelle muss ich auch über eine permantere Verschlechterung berichten, die ich mir selbst zuzuschreiben habe (und hoffentlich als Mahnmal dient): Ich hatte zu schnell, zu hoch dosiert und nach 3 Tagen hintereinander ca. 2g NAM+R sehr viele Liegestütz gemacht (3x70) und dabei mein persönliches Leistungslevel überstiegen. Dabei habe ich mir eine beidseitige Sehnenüberlastung des Pectoralismuskels zugezogen, die auch jetzt noch (9 Monate später) noch besteht und nur langsam ausheilt. Derzeit gehen nur 1x10 Liegestütz täglich, um keine Schmerzen zu provozieren.
Ich bekam letzten Sommer schließlich eine akute Gastritis nach einer Verätzung meines Magens mit purem Cranberry-Saft. Ich war hier im Forum daraufhin Monate inaktiv und habe auch das Protokoll pausiert, da ich mich nur noch vor Schmerzen gekrümmt habe.
In der Zeit der Gastritis habe ich neben vielen naturheilkundlichen Maßnahmen irgendwann zu Pharmazeutika gegriffen (PPIs und Famotidin). Dies hat bei mir starke Schübe ausgelöst, das Knacken ging wieder los, verstärkte Sehnen-, Muskel- und Nervenschmerzen, das typische Floxprogramm. Zusätzlich nahm ich für 3 Wochen Huminsäure - soll Glyphosat entgiften können, ist jedoch auch ein Metallchelator und führte zu einem krassen Schub. Ein bisschen Sorge habe ich, dass ich durch die Metallchelatoren in der Zwischenzeit zu viele Schwermetalle in meinem Körper verschoben habe - und damit meine mtDNA weiter belastet.
Die Gastritis wird nun langsam besser, weshalb ich das Protokoll nach über 7 Monaten wieder aufnehmen konnte.
Zunächst fing ich mit einer kleinen Dosis (250mg NAM+R) an. Davon habe ich nichts gemerkt.
Zwei Wochen später nahm ich 400mg NAM+R. Davon habe ich defintive Mitophagie-Symptome gespürt, für 2 Tage intensiv. Ein leichtes Brennen der Achillessehne bestand noch bis Tag14.
Interessanterweise sind meine Knieschmerzen seitdem verschwunden. Diese waren vor der Wiederaufnahme des Protokolls so schlimm, das ich an manchen Tagen kaum stehen konnte.
Vielleicht hat der Durchgang mit 400mg NAM+R also bereits die am stärksten beschädigten mtDNA-Ringe beseitigt. Im Allgemeinen sind jedoch leider nicht so schnelle Erfolge durch das NAD+ Protokoll zu erwarten, deshalb zitiere ich nochmal den Autor des Protokolls (auch wenn Karlken dies grade schon getan hat):
If you have very high levels of damage, this could take many cycles. The number required will vary between cells, and cells with 100% damage cannot be fixed this way--not directly, anway. For a cell with 95% damage and 10% removal of mitochondria each cycle, the first cycle will decrease the defective load by only a small amount -- to 94.5%. Progress will be slow at first, but will accelerate with each cycle. At 50% damage and 10% removal, one cycle will reduce the damage level to 44%. At 10% damage, only one cycle will be needed to get rid of it all.
https://www.longecity.org/forum/topic/9 ... -dynamics/
Die anfänglichen Zyklen sind demnach schwieriger und langwieriger. Dies ist auch unsere bisherige Erfahrungen. Man hat leider kaum wahrnehmbare Verbesserungen. Jemand der erst frisch gefloxxt ist, könnte vielleicht schnellere Erfolge verzeichnen, da er a) noch mehr gesunde mtDNA Ringe besitzt und b) auf diese Weise schnell die am schwersten oxidierten mtDNA-Ringe loswerden kann. Hätte ich vor 8 Jahren von dieser Möglichkeit gewusst, hätte ich sofort mit dem Protokoll begonnen. Dass das Protokoll nichts für frisch Gefloxxte ist, sehe ich persönlich nicht so.
Da man aufgrund von Symptomverschlechterungen in den anfänglichen Zyklen bis zu 14 Tage und länger abwarten muss um auf "Baseline" zu kommen, ist auch das Protokoll leider keine Schnellstraße. Es ist jedoch meiner Ansicht nach eine potentielle Alternative für all jene, für die a) alles andere nicht viel gebracht hat und es trotz NEMS, Fasten etc. eher schlechter wird und b) für Leute, die schon wieder besser sind, und nun eine vollständige Heilung im Sinne von 100% erreichen möchten (andernfalls bestände ja die Gefahr, dass sich die beschädigten mtDNA- Ringe über die Jahre (asymptomatisch) weiter vermehren und Flox irgendwann im Leben (vielleicht durch einen unbekannten Auslöser) wieder im starken Ausmaß ausbricht - so ähnlich ist es mir ja ergangen - wobei auch a) auf mich zutrifft. Es wurde zwar irgendwann nach vielen Jahren Flox nicht mehr schlechter, aber auch nicht wirklich besser.
Selbst wenn ich jetzt mal optimistisch bin und nach ca. 15 weiteren Zyklen (in 2 wöchigem Abstand) erste klare Verbesserungen erwarte, so würde es ab jetzt noch mindestens ein halbes Jahr dauern. Ich bleibe aber mal realistisch und hoffe, dass ich in ca. einem Jahr bei konsequenter Anwendung des Protokolls Erfolge erziele. Auch ist das Protokoll sicherlich (in vielen Fällen) keine alleinige Lösung, jedoch stellt die Wiederherstellung eines gesunden mtDNA-Pools das Fundament der Floxheilung dar. Wenn ich irgendwann das Gefühl habe, dass mein mtDNA-Pool wieder einigermaßen in Richtung Gesundheit verschoben ist, denke ich über weitere Interventionen wie Proliferationstherapie für meine Halswirbelsäule nach, um die floxbedingen instabilen Ligamente zu regenerieren.
Bevor die mtDNA nicht wieder "gut" ist, wird nichts auf Langzeit "gut" bleiben. Es wird immer irgendwo Schwachstellen und Schmerzen geben. So weiß ich mittlerweile z.B wie ich die Muskelschmerzen (Triggerpunkte) in meiner Wade sehr effektiv mit Procain behandele. Aber auch das hält nur für maximal einige Wochen.
Mehr und mehr glaube ich das Muster von Flox-Schüben (ob physiologisch, stressinduziert oder durch das NAD+ Protokoll) zu verstehen. Jeder Schub, jede Floxwelle stresst das Gewebe erneut und hinterlässt auch seine Spuren. Am Beispiel der Wadenmuskulatur würde ich dies wie folgt beschreiben: Durch ATP-Abfall in Folge eines Schubes bzw. Mitophagie kommt es im Muskel zur Störungen der motorischen Endplatten, wodurch einzelne Muskelfasern kontrahiert bleiben, es kommt zusätzlich durch die andauernde Kontraktion (und ATP-Abfall bedingten) anaeroben Glykolyse zu einer verstärkten Gewebeazidose. Zusätzlicher Zellstress durch anfallenden metabolischen Abfall aufgrund eines lysosomalen Engpasses im Rahmen der Mitophagie mag noch weiter hinzukommen. Auch wenn nach einem Schub, die mtDNA-Masse wieder auf Baseline ist, persistieren nun einige Symptome ggf. weiter, obwohl ATP wieder zu Verfügung steht.
Es ist sehr komplex und man muss durch diesen anfänglichen und mühsamen Prozess (Teufelkreis) wohl erstmal durch. Irgendwann ist er durchbrochen, wenn die Schübe nicht mehr so stark sind.
Deshalb habe ich mich für eine neue Herangehensweise entschieden und zwar so zu dosieren, dass keine derartigen Symptome auftreten.
Wenn also letztes Mal schon 400mg NAM+R bei mir spürbare Mitophagie-Symptome erzeugten, dann mache ich jetzt erstmal ein paar Zyklen mit 300mg NAM+R, wovon ich fast gar nichts spüre. Nach einer Weile teste ich dann, ob ich (wie erwartet) nun auch 400mg NAM+R ohne Symptome (ohne Verschlechterung, ohne Zellstress) vertrage.
Von dem Glaubenssatz, dass man zwingend "Verschlechterungen" etragen muss um zu heilen, verabschiede ich mich und finde das aus den oben genannten Gründen des multi-faktoriellen Zellstresses auch eher kontraproduktiv.
Jeder der das auch so handhaben möchte, müsste dann einfach vorsichtig selber seine "asymptomatische Schwelle" finden.
Das Protokoll bleibt dennoch ein Experiment und jede Intervention birgt natürlich auch Risiken. Wer ganz sicher gehen will, kann einfach noch 1 Jahr abwarten und auf mehr Erfahrungsberichte und Resultate warten. Einige mögen sich jedoch gerufen fühlen. Schließlich kann es ebenfalls ein Risiko sein gewisse Möglichkeiten nicht zu nutzen und die mtDNA Schädigung weiter fortschreiten zu lassen. Lg Mitochondrium